extra €uro extra Nr. 01/2025 S O N D E R V E R Ö F F E N T L I C H U N G Z U R V E R L E I H U N G D E R G O L D E N E N B U L L E N DIE GOLDENEN BULLEN 2025 AOK RHEINLAND-PFALZ/SAARLAND | ARAG DEKA INVESTMENT | GANÉ INVESTMENT HRK LUNIS | IKK CLASSIC | ING DEUTSCHLAND ODDO BHF | QUIRION | SOCIÉTÉ GÉNÉRALE VAN GRUNSTEYN | WWK | XTRACKERS DR. JAN EHRHARDT | CHRISTIAN KLEIN SEBASTIAN RITTERSHOFER MICHAEL G. SCHÄFER

Ausgezeichnet | Editorial Mit freundlicher Unterstützung von Welcome Drinks sponsored by Frank Pöpsel, Chefredakteur Liebe Leser, was braucht Deutschland nach der Wahl? Ein Programm für Wachs- tum und Innovation. Wo findet man dieses Programm? Ganz einfach: in diesem „Goldene Bullen“-Heft. Die Preisträger und ihre Unterneh- men verkörpern, was Marktwirtschaft ausmacht: gutes Wirtschaften, Engagement für die Kunden und den Mut, immer wieder auch neue Wege zu gehen. Herzlichen Glückwunsch und ganz herzlichen Dank dafür! Dabei geht es nicht nur darum, das Geld der Kunden oder Aktionäre zu vermehren, es geht auch um Verantwortung: Verantwortung für die Altersvorsorge, Verantwortung für den Vermögensaufbau, Ver- antwortung für die Gesundheit und last but not least: Verantwortung für den Standort Deutschland. Ich lade Sie ein, in diesem Heft nachzulesen, was jeden einzelnen Preisträger des Traditionspreises „Goldene Bullen“ in diesem Jahr auszeichnet. Unsere Wirtschaft braucht Vorbilder: Und diese Vorbil- der finden Sie hier. IMPRESSUM Börsenmedien AG, Am Eulenhof 14, 95326 Kulmbach • Niederlassung München, Bayerstraße 71–73, D-80335 München, Telefon 089 / 272 64-0 extra Vorstand Bernd Förtsch Aufsichtsratsvorsitzende Michaela Förtsch Niederlassungsleiter München Frank Pöpsel Verlagsleitung Daniela Glocker Redaktion Stephan Bauer, Jörg Billina, Jens Castner, Gregor Dolak, Ralf Ferken, Sonja Funke, Stefan Gätzner, Jörn Kränicke, Frank Mertgen, Frank Pöpsel (V.i.S.d.P.) Grafik Tanja Rüth Bildredaktion Julian Mezger Bildbearbeitung Ursula Dodel, Rudi Sandbiller Lektorat Mario Servidio (Ltg.), Carola Zierer Anzeigen Maria Schmid (verantwortlich), Tel. 089/272 64-293 maria.schmid@boersenmedien.de Sales /Kooperationen Andreas Willing, Tel. 089/272 64-107 andreas.willing@boersenmedien.de Druck ddm GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Gedruckt im Februar 2025 © 2025 für alle Beiträge bei der Börsenmedien AG. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. I N E D E M N E S R Ö B / R E G Z E M N A L U J : I O T O F €uro extra 01 | 25 3 I E D E M N E S R Ö B / R E G Z E M N A L U J : D L B L E T I I I T

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zu bestehen und das Walldorfer Soft- wareunternehmen bis an die Spitze der Branche in Europa zu führen. Nicht nur an der Börse war das Jahr 2024 Kleins bislang bestes bei SAP. Die Aktie stieg über 70 Prozent, sie allein sorgte für rund 40 Prozent der DAX- Jahresperformance. Nach dieser Ral- ly ist SAP das nach Börsenwert größ- te Tech-Unternehmen Europas und bringt weit über 300 Milliarden Euro auf die Waage. Das hätten Klein vor gut vier Jahren die wenigsten zuge- traut. Im Herbst 2020 hatte der junge Chef dem Softwareriesen ein umfas- sendes Strategie-Update verordnet. SAP sollte den Fokus künftig klar auf das Cloud-Geschäft ausrichten. Es werde dauern, man werde langsamer wachsen. Und es erfordere hohe In- vestitionen, erklärte Klein Investoren. Die Aktie stürzte um 20 Prozent, 30 Milliarden Euro Börsenwert waren weg, die Motivation vieler Mitarbeiter im Keller. Klein, seit gut einem halben Jahr alleiniger CEO, sah sich mit kriti- schen Fragen aus dem Aufsichtsrat konfrontiert. Der damalige Aufsichts- ratschef Hasso Plattner, den Klein gut kannte, gab ihm Rückendeckung. Cloud-Umsatz verdoppelt. 22 Milliar- den Euro Umsatz in der Cloud ver- sprach Klein damals bis 2025. Das war ehrgeizig, es bedeutete mehr als eine Verdopplung. Klein dürfte nach dem exzellenten Jahr 2024 sein Ziel errei- chen: 17,1 Milliarden Euro Umsatz brachte das Geschäft, auf das der Ka- pitalmarkt so genau schaut. 2025 soll es um weitere 26 bis 28 Prozent zule- gen, dann wäre die Marke geschafft. Der Sprung erforderte indes vollen Einsatz — und Härte: Kleins Umbau be- traf das gesamte Unternehmen und verlangte von Tausenden Beschäftig- ten ein enormes Maß an Flexibilität. Das Cloud-Geschäft kommt durch den Boom bei künstlicher Intelligenz derweil so richtig in Fahrt. Aufträge im Volumen von 63 Milliarden Euro standen Ende 2024 in den Büchern. Bei der Hälfte der jüngsten Cloud-Or- ders seien auch KI-Funktionen mitbe- stellt worden, freute sich der Chef. Über 30 000 Kunden nutzen inzwi- schen die KI-Tools der Walldorfer. Re- nommierte Adressen wie ABB, Bayer oder der Schweizer Händler Migros kamen jüngst neu hinzu. Langfristig will Klein SAP zur welt- weiten Nummer 1 der Unternehmens- KI machen. In der hauseigenen Ent- wicklung arbeiten bereits über 20 000 Entwickler dank KI rund 20 Prozent produktiver, heißt es in Walldorf. Künftig soll das KI-Tool Joule wie ein Konzertmeister eine Reihe von KI- Agenten bei Kunden dirigieren, damit sie Einkauf, Vertrieb oder Produktion einfacher und effizienter steuern. Als Basis soll das neue Produkt „Business Data Cloud“ dienen, mit dem Firmen Daten aus verschiedenen Quellen sam- meln und aufbereiten, um damit ihre KI zu trainieren. Bei der KI-Strategie hat Klein bis- lang viel strategisches Gespür bewie- sen: Statt zig Milliarden in eigene Ba- sismodelle zu stecken, setzte er auf Partnerschaften. Als nach der Premie- re des chinesischen Modells R1 von Deepseek die Kurse vieler KI-Aktien einbrachen, stieg SAP. Vom Technolo- gieschub und besseren Basismodellen dürften die Walldorfer profitieren. Für Aktionäre haben sich die Zeiten unter Kleins Führung klar zum Guten gewendet. Deutsche-Bank-Analyst Jo- hannes Schaller traut dem DAX-Wert Kurse um 310 Euro zu und damit wei- tere rund 20 Prozent Potenzial. Wo- möglich ist bald auch wieder mehr Di- vidende drin: Nach dem Umbau soll sich der freie Cashflow 2025 auf acht Milli- arden Euro fast verdoppeln. Es scheint, als sähen SAP-Anleger weiter spannen- den Zeiten entgegen. Stephan Bauer Bodenständiger Konzernstratege 1980 wird Klein in Heidelberg geboren, geht in der Kraichgauer Kleinstadt Östringen zur Schule. An der Dualen Hochschule Mannheim studiert er internati- onale Betriebswirtschaftslehre, wird 1999 Werkstudent bei SAP. Er bekleidet später verschiedene Positionen, arbeitet mit Gründer Hasso Plattner. Er wird Chief Fi- nancial Officer von SAP Success- Factors und Chief Controlling Officer der SAP SE. 2018 wird er in den Konzernvorstand berufen, ist mit 38 Jahren der jüngste DAX-Vorstand. Im Oktober 2019 wird Klein Co-CEO mit Jennifer Morgan. Ab April 2020 ist Klein Vorstandsvorsitzender. Er ist begeisterter Fußballer, Skifahrer und Bergsteiger. Die Wahl Die Leser von BÖRSE ONLINE, €uro und €uro am Sonntag sowie eine Jury der Börsen- medien AG haben Christian Klein zum „Unternehmer des Jahres 2025“ gewählt. Der Sieger 2025 Christian Klein Vorstandschef SAP SE €uro extra 01 | 25 13

Zudem steuert der promovierte Be- triebswirt den DJE — Zins & Dividen- de. Vier Milliarden Euro haben ihm Anleger anvertraut, die Wert auf sta- bile Renditen legen und große Risiken vermeiden wollen. Ihre Erwartungen haben sich bislang mehr als erfüllt. In zehn Jahren legte der DJE — Zins & Di- vidende um über 57 Prozent zu. „Im Segment der ausgewogenen Misch- fonds liegen wir damit sehr weit vorn. Die Charts von Konkurrenzprodukten weisen oft größere Rückschläge auf“, sagt Ehrhardt. Die beständig gute Wertentwick- lung haben die Redakteure der Bör- senmedien AG aufmerksam verfolgt und nun gewürdigt. Sie wählten Ehr- hardt zum „Fondsmanager des Jahres 2025“. Es ist nicht das erste Mal, dass der in der Branche hoch angesehene Preis an die Investmentboutique DJE in Pullach bei München geht. Im Jahr 2006 wurde bereits Jans Vater, Jens Ehrhardt, einer der renommiertesten Vermögensverwalter Deutschlands, mit dem Titel „Fondsmanager des Jah- res“ geehrt. Die erneute Anerkennung unterstreicht die Kontinuität und Ver- lässlichkeit der DJE-Anlagephiloso- phie über Generationen hinweg. Diese Anlagephilosophie lässt sich am besten mit „kontinuierlich vorsich- tig agieren“ umschreiben. „Es wäre mehr als ärgerlich, wenn ein Kunde nach kräftigen Rückgängen aus Angst vor weiteren Korrekturen sich ent- schließen würde, zum falschen Mo- ment auszusteigen“, erklärt Ehrhardt. Sein Ziel ist es deshalb, große Ver- luste zu vermeiden. Nach dem Ende von Korrekturphasen erreichen die Fonds so schneller als die Konkurrenz neue Höchststände. Umgesetzt wird der besonnene Investmentansatz im DJE — Zins & Dividende, indem aus- sichtsreiche, aber schwankungsanfäl- lige Werte aus der Technologiebran- che wie etwa Microsoft, Amazon oder Meta im Vergleich zur Benchmark ge- ringer gewichtet werden. Im Portfolio finden sich zudem Unternehmen wie die Deutsche Börse, die von volatilen Märkten profitieren können. Im Anleihebereich des DJE — Zins & Dividende, mit gut 50 Prozent gewich- tet, setzt der Manager auf Papiere, die von Staaten und Unternehmen mit gu- ter Bonität emittiert wurden. Die Durchschnittsverzinsung der Anlei- hen liegt bei 4,5 Prozent. Ehrhardts Einschätzung nach eignen sich Bonds derzeit nicht nur, um mögliche Verlus- te im Aktienbereich auszugleichen. „Sie werden noch eine ganze Weile ei- ne attraktive Renditequelle sein.“ Unser Fazit: Mit Ehrhardt am Steu- er können Investoren sicher sein, dass ihr Kapital in kompetenten Händen liegt. Auch wenn die Märkte in schwe- re Turbulenzen geraten sollten. Platz 2: Cordula Bauss managt seit Fe- bruar 2003 den Allianz Strategiefonds Wachstum (ISIN: DE 000 979 726 6). Der Fonds legt bis zu 85 Prozent sei- nes Vermögens global in Aktien an, der Rest wird in Anleihen investiert. Bauss ist auch für den defensiver auf- gestellten Allianz Strategiefonds Ba- lance (ISIN: DE 000 979 725 8) verant- wortlich. 40 bis 60 Prozent der Mittel werden global in Aktien investiert. Im Portfolio finden sich zudem Staats- und Unternehmensanleihen. Beide Fonds werden mit Note 1 beurteilt. Platz 3: Patrick Kelly und sein Manage- mentteam steuern seit vielen Jahren den Alger American Asset Growth Fund (ISIN: LU 007 017 618 4). Der Fonds investiert unabhängig von der Marktkapitalisierung in US-Unterneh- men, die einem „positiven Wandel“ unterliegen und hohes Wachstums- potenzial bieten. Bislang haben Kelly und sein Team die richtigen Invest- ment entscheidungen getroffen. Damit Anleger beruhigt investieren können Bevor Jan Ehrhardt sich enga- giert, analysiert er die Bilanzen der Unternehmen. Immer wieder trifft er sich auch mit den CEOs und Finanzvorständen, um im direkten Gespräch Chancen und Risiken auszuloten. Dabei erfährt Ehrhardt nicht nur viel über die je- weilige Firma, sondern auch über die gesamte Branche. Zudem spielen politische Entwicklungen und mögliche Zinsentscheidun- gen bei der Zusammenstellung der Portfolios eine Rolle. Bezogen auf den Vergleichsindex sind schwankungsanfällige Titel etwa aus der Technologiebranche meist weniger hoch gewichtet. Ehrhardts Ziel: Die Anleger sollen auch in schwierigen Börsenpha- sen ruhig schlafen können. Die Jury Die Jury der Fondsexperten von BÖRSE ONLINE, €uro und €uro am Sonntag vergibt den Titel „Fondsmanager des Jahres“ für herausragenden, langfristigen Anlageerfolg. Der Sieger 2025 Dr. Jan Ehrhardt DJE – Zins & Dividende, DJE – Dividende & Substanz €uro extra 01 | 25 15

Aktienselektion hat zu einer — über viele Aktienstrategien hinweg — über­ durchschnittlichen Performance bei­ getragen.“ Grundlage für den Erfolg von Deka Investment im diesjährigen Wettbe­ werb sind die €uro­FondsNoten, mit denen der Verlag das Rendite­Risi­ ko­Profil von Fonds beurteilt. Die Ska­ la reicht dabei von Note 1 (ausgezeich­ net) bis Note 5 (ungenügend). Bewer­ tet wurde die Fondspalette von Deka Investment nach quantitativen Krite­ rien. Dabei wurden Wertentwicklung (mit 75 Prozent) und Volatilität (mit 25 Prozent) der vergangenen vier Jah­ re betrachtet. Auch die qualitative Ein­ schätzung des Fondsmanagements ging in die Wertung ein: Managerkon­ tinuität und Konstanz des Investment­ ansatzes stehen hier im Fokus. Die insgesamt 104 Fonds von Deka Investment, die in der diesjährigen Wertung berücksichtigt wurden, wa­ ren dabei im Schnitt mit der Fonds­ Note 2,875 bewertet. Kein anderer gro­ ßer Vermögensverwalter in der Riege derer, die in Deutschland mindestens 40 Publikumsfonds mit einer Fonds­ Note anbieten und deren verwaltetes Vermögen im einzelnen Fonds min­ destens 20 Millionen Euro beträgt, bot eine bessere Fondspalette an. Prima Mischung. Bewertet wurden von Deka Investment 43 Aktien­, 33 Misch­ und Dachfonds sowie 28 Rentenfonds. Aus der Kategorie „Aktien Welt“ wurde etwa der Deka­GlobalChampions — be­ wertet mit FondsNote 1 — einbezogen. Der Fonds überzeugt mit einer konti­ nuierlich starken Wertentwicklung: Um knapp 85 Prozent stieg der Kurs in den vergangenen fünf Jahren. Das Portfolio des über zehn Milliarden Eu­ ro schweren Fonds ist bestückt mit substanzstarken, rentablen Unterneh­ men. Auch sechs der sieben „Magni­ ficent Seven“ zählen zu seinen Schwer­ gewichten. Mit 40 Prozent sind Tech­Werte am stärksten gewichtet, 13 Prozent entfallen auf den Gesund­ heitssektor. Investiert wird in Indust­ riestaaten und Schwellenländer — etwa in Aktien aus China und Indien. Zu den in die Bewertung eingeflos­ senen Mischfonds zählen auch der BasisStrategie Flexibel Fonds und der Nachhaltigkeit Balance Fonds. „Bli­ cken wir auf die Königsdisziplin Misch fonds, sehen wir eine wirklich gute Leistung meiner Kolleginnen und Kollegen“, sagt Neugebauer. „Auch hier konnten wir unseren Kunden nicht nur absolut, sondern auch im Vergleich überdurchschnittliche Er­ gebnisse präsentieren.“ Platz 2: Mit einer FondsNote von im Schnitt 2,918 aus 62 bewerteten Fonds landete Union Investment hinter Deka Investment auf dem zweiten Platz der besten Fondsgesellschaften 2025. Vier Fonds gingen mit FondsNote 1 in die Bewertung ein, darunter der ESG­kon­ forme KCD-Union Nachhaltig Aktien sowie die beiden auf Technologie fo­ kussierten UniFavorit: Aktien und Uni­ Sector HighTech A. Auch der bekann­ te und Privatanlegern erstmals 1960 angebotene UniGlobal zählt mit seiner FondsNote 2 zu den Top­Fonds des Anbieters. Platz 3: Die Bronzemedaille in der Ka­ tegorie „Fondsgesellschaft des Jahres“ geht in diesem Jahr mit einem Noten­ durchschnitt von 3,014 an Fidelity. Zu den 72 bewerteten Fonds der Briten zählt etwa der FAST Global Fund. Er folgt dem Contrarian­Value­Ansatz und hebt sich damit deutlich von an­ deren Fonds ab: Statt sich an einem Vergleichsindex zu orientieren, er­ wirbt er Aktien, die andere Anleger wegen struktureller Probleme oder vermeintlicher Managementfehler unterschätzen. Sonja Funke Investmentprofis des Sparkassen-Dienstleisters Deka Investment ist seit fast 70 Jahren im Asset Management tätig und beheimatet Spezialisten unterschiedlicher Assetklassen und Investmentstile. Mehr als 240 Experten kümmern sich um die Anlagebedürfnisse priva- ter und institutioneller Kunden. Die Produktpalette deckt alle wesentlichen Assetklassen und Themen ab und bietet Konzepte mit individueller Risikosteuerung. Deka Investment verfolgt neben einem traditionellen Investment- ansatz auch das Management nach quantitativen Modellen. Parallel dazu wird seit 2008 eine exklusive Palette von Exchange Traded Funds (ETFs) angeboten. Der Wettbewerb An diesem Wettbewerb nehmen Gesellschaften teil, die mindes- tens 40 Fonds anbieten. Aus allen Produkten wird der Durchschnitt der jeweils errechneten €uro- FondsNote ermittelt. Die Palette mit der Bestnote gewinnt. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 17

€uro-FondsNote tragen. Vier der ins- gesamt 22 bewerteten Portfolios von Oddo BHF gingen mit FondsNote 1 in die Wertung ein. Darunter der bereits 1985 aufgelegte Basis-Fonds I Nachhal- tig, der unter Einbeziehung von ESG- Kriterien aktiv in Euro-Anleihen mit kurzen Restlaufzeiten investiert. Im Wandel. Als Chef der Fondssparte sieht Chaput gewaltige Herausforde- rungen auf die Asset-Management-In- dustrie zukommen: „Wir beobachten einen anhaltenden Appetit der Anle- ger auf alternative Investments.“ Pri- vate-Equity-, Private-Debt- und Hed- gefonds-Strategien vereinnahmten jedes Jahr immer größere Stücke der weltweiten Asset-Management-Bran- che. „Dieses Segment ist wahrschein- lich das am stärksten wachsende un- seres Wirtschaftszweigs“ sagt Chaput. Hinzu käme das massive Wachstum der ETFs, das die Sicht auf das Thema Portfoliokonstruktion verändere und die Preise in der gesamten Branche unter Druck setze. Auch wandle sich das Umfeld von einer Welt, in der Ak- tien angesichts niedriger Zinsen alter- nativlos waren, in ein Umfeld, in dem der Appetit auf Anleihen wiederer- wacht. Zudem setzten sich KI-Anwen- dungen auch in der Asset-Management- Branche verstärkt durch. Oddo BHF begegne diesen Heraus- forderungen mit verschiedenen Stra- tegien: Dazu gehöre etwa der Aufbau eines Portfoliomanagement-Teams für Private Debt (mittels eines neuen Teams in Frankfurt) und Private Equi- ty (durch Übernahme einer etablier- te Private-Equity-Boutique in Frank- reich). Auch bei Private Assets, die in diesem Bereich lang hinterhergehinkt hätten, seien Technologie und Digita- lisierung das Gebot der Stunde: „Seit 2024 bieten wir unseren Kunden eine digitale Onboarding-Plattform, die ei- nen echten Wettbewerbsvorteil dar- stellt“, sagt Chaput. Bei der Aktienan- lage setzt Oddo BHF vorrangig auf weltweite Strategien und fokussiert sich neben thematischen Aspekten auf den ökologischen Wandel und globa- le Large Caps. „Damit reagieren wir auf die Wünsche der Kunden und kon- zentrieren uns auf die Felder, in de- nen wir eine umfassende Erfahrung bei der Titelauswahl mitbringen“, er- läutert der Manager. „Schließlich kon- zentrieren wir uns auf Bereiche, von denen wir überzeugt sind, dass wir ei- nen Mehrwert gegenüber einem ETF und nicht allein gegenüber einem leicht zu schlagenden Vergleichsindex liefern können.“ Platz 2: Die MEAG hat es erneut auf das Siegerpodest geschafft: Mit der Durch- schnittsnote 2,545 geht der zweite Platz, wie bereits im Jahr 2016, an die Asset-Management-Tochter von Munich Re und Ergo Group. Renten- und Mischfonds dominieren die An- gebotspalette des Vermögensverwal- ters, der in sämtlichen Anlageklassen aktiv ist. Der mit FondsNote 1 bewer- tete EuroBalance ist einer der elf in die Wertung eingegangenen Fonds. Er investiert in Aktien und europäische Anleihen. Platz 3: Die Vermögensverwaltung DJE Kapital rangiert auch 2025 unter den Top-3-Fondsspezialisten. Nach dem Spitzenplatz im vergangenen Jahr er- weitert mit der Durchschnittsnote 2,611 für 19 bewertete Portfolios ein dritter Platz die Trophäensammlung von Firmengründer Jens Ehrhardt. 2009 und 2019 hatte er bereits einen „Goldenen Bullen“ als Fondsboutique des Jahres (so die damalige Bezeich- nung) erhalten, 2020 kam ein zweiter Platz hinzu. 2006 war Ehrhardt für die Performance seines FMM-Fonds als „Fondsmanager des Jahres“ ausge- zeichnet worden. Sonja Funke Der Fondsspezialist mit französischem Touch Die deutsch-französische Privat- bank Oddo BHF gliedert ihre Aktivitäten in die Bereiche Pri- vate Wealth Management, Asset Management und Corporates & Markets. Die 1970 durch die Fusion von Berliner Handels-Ge- sellschaft und Frankfurter Bank entstandene Berliner Handels- und Frankfurter Bank (BHF) ist seit 2016 Teil der deutsch-fran- zösischen Finanzgruppe Oddo BHF. Mit ihrem Private-Markets- Angebot richtet sich die Bank an institutionelle und vermögende private Kunden. 2018 wurden Portfoliomanagement-Teams für Private Debt und Private Equity aufgebaut, die inzwischen Assets von 4,5 Milliarden Euro verwalten. Der Wettbewerb Bewertet werden Gesellschaften, die in Deutschland 10 bis 39 Fonds für Privatanleger zum öffentlichen Vertrieb zugelassen haben. Es gewinnt das Haus mit der besten Durchschnittsnote aller Produkte mit €uro-FondsNote. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 19

2024 den offensiven Mischfonds GANÉ Value Event Fund lanciert, mit dem sie ihre seit 2008 etablierte Anlage- strategie weiter verfolgen. Seither haben Anleger beinahe ei- ne Milliarde Euro in den GANÉ Value Event Fund investiert und Rathausky, Muhle und Hüttinger damit erneut ihr Vertrauen ausgesprochen. Die Börsenmedien AG kürt die GANÉ Investment-AG daher zum „Auf- steiger des Jahres“ in der Rubrik „Fondsboutique des Jahres“, weil das Team um Dr. Uwe Rathausky, J. Hen- rik Muhle und Marcus Hüttinger nach einem externen Rückschlag ein beein- druckendes Comeback hingelegt hat. Wunderbare Geschäftsmodelle. Für viele Anleger ist der GANÉ Value Event Fund attraktiv, weil Rathausky und Muhle mit dem Mischfonds eine aktien- ähnliche Rendite bei zugleich redu- zierter Volatilität erreichen möchten — und dies bislang auch geschafft haben. Die „weltbesten“ Aktien und si- chersten Anleihe-Zahlungsströme fil- tert das GANÉ-Team mit dem selbst entwickelten „Value und Event“-An- satz heraus. „Unter Value verstehen wir wunderbare Geschäftsmodelle mit einem guten Management und ei- ner vernünftigen Bewertung. Das ist der klassische Dreiklang von Warren Buffett“, sagt Muhle. „Dazu kommen drei Event-Katego- rien, um bei unseren Investments in Aktien und Anleihen die richtige Dy- namik zu besitzen und um Marktpreis- risiken zu reduzieren“, ergänzt Rat- hausky. „Hier mögen wir vor allem Un- ternehmen, deren Umsätze und Mar- gen stark wachsen. Da stecken die langfristigen Compounder drin, mit denen wir am meisten verdient und am wenigsten Fehler gemacht haben“, erläutert Rathausky. Im Portfolio hält das GANÉ-Team zum Beispiel die Aktien von Amazon, Alphabet und Microsoft, die zu den sogenannten „Glorreichen Sieben“ ge- hören. „Es gibt gute Gründe, dass diese Aktien so gut gelaufen sind“, sagt Hüttinger. „Aber wir haben sie nicht außergewöhnlich hoch gewichtet. Denn es ist unsicher, ob ihr hohes Ge- winnwachstum weiterhin so hoch bleiben wird und die Markterwartun- gen erfüllen wird“, sagt Hüttinger. „Wir wenden uns mittlerweile wieder stärker den Mid Caps zu“, erklärt er. So zählt zu ihren zehn größten Einzel- werten etwa Ulta Beauty, ein US-Ein- zelhändler für Schönheitsprodukte wie Kosmetik, Düfte sowie Haut- und Haarpflegeprodukte. Wie Rathausky, Muhle und Hüttin- ger das Geld der Kunden investieren, können Anleger zudem auf der Web- site der GANÉ Investment-AG nach- vollziehen: https://gane-invest.de/. Beim GANÉ Value Event Fund erklä- ren sie im ersten Investmentbericht des Jahres 2025 zum Beispiel kurz und bündig auf einer Seite, warum sie seit vielen Jahren in die Aktien von Munich Re investieren. In den Monaten zuvor haben sie unter anderem begründet, weshalb sie auf Microsoft, Novo Nor- disk und eine Zalando-Wandelanleihe setzen. Im August wiederum haben sie den „Wert der Liquidität“ beschrie- ben und wieso sie mitunter 50 bis 60 Prozent in Aktien halten. „Wären wir stets zu 100 Prozent investiert, müss- ten wir in Abwärtsphasen nicht nur noch größere Abschläge verkraften, sondern wir wären auch der Chance beraubt, tiefe Kaufkurse nutzen zu können“, so ihr Kalkül dahinter. Generell möchten sie mit ihrer An- lagestrategie dauerhafte Kapitalver- luste vermeiden. „Für das Eingehen von Risiken wollen wir üppig vergütet werden“, sagt Rathausky. „Und sofern wir auf der Aktien- oder Anleiheseite nichts finden, bleiben wir geduldig an der Seitenlinie stehen.“ Ralf Ferken Hohe Zuflüsse nach der Neuausrichtung Die deutsche Fondsgesellschaft GANÉ Investment-AG wurde im Jahr 2018 gegründet und wird von Dr. Uwe Rathausky, J. Henrik Muhle und Marcus Hüttinger geleitet. Gemeinsam managen sie unter anderem den weltweiten Aktienfonds GANÉ Global Equity Fund (ISIN: DE 000 A3D EBF 5) sowie den offensiven Mischfonds GANÉ Value Event Fund (ISIN: DE 000 A3E RNQ 7), dessen verwaltetes Vermögen seit seiner Neuausrichtung im Februar 2024 bereits auf rund eine Milliarde Euro angewachsen ist. Der Wettbewerb Beim „Aufsteiger des Jahres“ prüft die Jury (Experten der Redaktionen von €uro, BÖRSE ONLINE und €uro am Sonntag), welchem (Geld-)Manager oder welchem Team im vergangenen Jahr im jeweiligen Markt oder der jeweiligen Branche ein beson- ders großer Sprung nach vorne gelungen ist. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 21

Portfolio ein kräftiges Plus von rund 17 Prozent. Dazu kommt eine Aus- schüttung von drei Prozent, nachdem 2023 den Anlegern bereits 2,5 Prozent an Dividenden gutgeschrieben wur- den. Unsere Fonds-Fachjury ist über- zeugt, dass der Hard Value Fund auch künftig für die Anleger eine nachhal- tige Rendite erwirtschaften wird. Der weltweit investierende Aktienfonds erringt daher den ersten Platz in der Kategorie Fondsinnovation. Bei der Titelauswahl verfolgt Grewe einen stringenten Investmentprozess. „Wir wollen dem Anleger ein ehrli- ches, transparentes Produkt bieten“, erklärt der Value-Investor seinen An- satz. Für das Portfolio sucht Grewe aus einem weltweiten Anlagenuniversum von 3300 Aktien nach quantitativen und qualitativen Kriterien bis zu 40 Titel aus, die Substanz und am besten auch eine attraktive Ausschüttung bie- ten. Gleichzeitig soll die Volatilität möglichst niedrig sein. Nur etablierte Unternehmen, die sich über Jahre oder Jahrzehnte mit ihren Marken und Produkten bewährt haben, kommen infrage. Grewe engt den Kreis der Kan- didaten durch eine langfristige tech- nische Analyse weiter ein. Im nächs- ten Schritt untersucht er in einer markt- und geopolitischen Analyse, welche Länder und Währungszonen aktuell das beste Umfeld für Wachs- tum und Stabilität bieten. Schließlich nimmt Grewe Fundamentaldaten wie Umsatz und Gewinn, Cashflow oder auch Kurs-Gewinn-Verhältnis unter die Lupe. So achtet er im Sinne finan- zieller Nachhaltigkeit darauf, dass die Dividenden aus dem Cashflow ausge- schüttet werden. „In der Fundamen- talanalyse prüfen wir die Unterneh- men auf Herz und Nieren“, sagt Grewe. Der Auswahlprozess kennt keine Tabus gegenüber bestimmten Einzel- werten oder Branchen. Und so zeigt sich im Portfolio eine ungewöhnliche Gewichtung: Den größten Anteil neh- men derzeit Werte aus dem Bereich Luftfahrt und Verteidigung ein, ge- folgt von Atom- und fossiler Energie, und auf dem dritten Platz liegen Akti- en aus der Tabakbranche. Auch Gold- minen- und Bergbauwerte machen ei- nen bedeutenden Teil der Titelalloka- tion aus. In dieser Konstellation ist der Fonds einmalig in Deutschland und spielt eine innovative Vorreiterrolle: „Wir sind der einzige Fonds, der ein Portfolio in dieser Form und mit die- ser Analyse anbietet“, so Grewe. Platz 2: Den zweiten Platz belegt der im Februar vergangenen Jahres auf- gelegte Antecedo Growth Supreme (ISIN: DE 000 A3E 18X 0). Der Fonds orientiert sich am Nasdaq 100, in den er zumindest zu 51 Prozent investiert. Ziel ist es, an der Entwicklung des Technologieindex möglichst nah teil- zuhaben, das Risiko aber gleichzeitig abzusichern. Der sehr erfahrene Fondsmanager Kay-Peter Tönnes ist von Haus aus Mathematiker und schwört auf ausgefeilte Absicherungs- strategien mit Derivaten. Mit Erfolg: Bis Ende 2024 konnte der Fonds schon um 23 Prozent zulegen. Platz 3: Ganz neu auf dem Markt ist der Fonds LBBW Sicher Leben (ISIN: DE 000 LB6 B0M 7). Die Fondsmana- ger Yannik Schiele und Felix Jäger fokussieren sich auf führende Unter- nehmen, die innovative Lösungen für die komplexen Herausforderungen in den Bereichen Verteidigung, Cyber- security und physischer Sicherheits- anwendungen entwickeln. Ange- sichts steigender Cyberangriffe, geo- politischer Spannungen und damit stei gender Ausgaben für Sicherheit und Verteidigung sehen die beiden Fondsmanager hier langfristiges Wachstumspotenzial und attraktive Stefan Gätzner Renditen. Mit Substanz vom Parkett zum Portfolio Manager Patrick Grewe verantwor- tet Titelauswahl und Sektoralloka- tion des Hard Value Fund R (ISIN: DE 000 A3D 1ZP 1). Mit dem Fonds eröffnet die Walter Ludwig GmbH Werthandelspapierbank einen neuen Geschäftsbereich. Das von Marcel Ludwig in zweiter Genera- tion mitgeführte Familienunter- nehmen ist seit über 40 Jahren auf dem Frankfurter Parkett im institu- tionellen Anleihehandel tätig. „Die Walter Ludwig Wertpapierhandels- bank ist ein sehr renommiertes Haus“, erläutert Grewe. Um sich im Retail-Anleger geschäft zu diffe- renzieren, hat die Bank den Fonds unter der neu gegründeten Marke van Grunsteyn aufgelegt. Die Jury Die Jury (Fondsexperten der Redaktionen von €uro, BÖRSE ONLINE und €uro am Sonntag) prüfte, welche der zuletzt neu auf- gelegten Fonds hinsichtlich der Kri terien Innovation, Kundenak- zeptanz sowie erste Anlageerfolge am meisten überzeugt haben. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 23

Das geht zum Beispiel so: Anleger in- vestieren 5000 Euro in einen MSCI USA ETF und 5000 Euro in den Xtrackers MSCI World ex USA ETF. Wie beim MSCI World setzen Anleger wei- terhin auf 23 Länder, doch sinkt der US-Anteil von 74 Prozent auf 50 Pro- zent. Im Gegenzug setzen Anleger stärker auf Japan, Europa inklusive Großbritannien und Kanada. Anleger haben bereits über eine halbe Milliarde Euro in den Ex-USA- ETF von Xtrackers investiert. Andere Anbieter legen vergleichbare Produk- te auf. Das ist ein untrügliches Zei- chen, dass Xtrackers den Nerv der An- leger getroffen hat — und ein wichti- ger Grund, um Xtrackers als „ETF- Haus des Jahres“ auszuzeichnen. lnnovativ bleiben. „Wir möchten die Probleme unserer Kunden lösen“, sagt Simon Klein, dessen institutionelle Kunden ihn zur Auflage des Ex-USA- ETF angeregt haben. „Privatanleger, die über digitale Kanäle investieren, sind für uns aber genauso wichtig“, sagt er. „Das gilt vor allem für Spar- pläne, mit denen sie regelmäßig Geld in ETFs investieren.“ Eine andere Frage der Kunden lau- tete jüngst: Wie können wir dazu bei- tragen, dass die Wirtschaft klimaneu- traler wird und schonender mit den Ressourcen umgeht? Eine Antwort da- rauf liefert der neue Xtrackers World Green Transition Innovators ETF. Da- mit können Anleger in 200 Aktien aus den Industriestaaten investieren, die laut ihren Patenten besonders umwelt- verträgliche Technologien einsetzen. „Nur mit Innovationen sind internati- onal die Nachhaltigkeitsziele erreich- bar“, sagt Andreas Beck, der das Port- folio des ETFs zusammenstellt. Beck wiederum bezieht die „grünen“ Pa- tentdaten von der Quant IP GmbH, dessen Chef Lucas von Reuss sich auf die Auswertung von Patentdaten spe- zialisiert hat. Beck und von Reuss ver- weisen zudem darauf, dass die Anzahl der erteilten Patente für eine höhere Aktienrendite spricht. Dieser ETF war ebenfalls ein Grund, um Xtrackers als „ETF-Haus des Jahres“ auszuzeichnen. „Künftig möchten wir weiterhin mit externen Partnern zusammenar- beiten“, sagt Klein. So können Anle- ger seit Kurzem den Scalable MSCI AC World Xtrackers ETF kaufen, der die Abbildung des MSCI ACWI optimiert. Ebenso neu ist der Xtrackers DJE US Equity Research ETF — ein aktiv ge- managter ETF, bei dem das Team um DJE-Gründer Jens Ehrhardt gezielt 50 US-Aktien auswählt. Auch nach dem Jury-Entscheid bleibt Xtrackers also innovativ. Platz 2: Den zweiten Platz vergibt die Jury an Amundi. Dazu beigetragen hat der neue Amundi MSCI USA Ex Mega Cap ETF. Damit verzichten Anleger un- ter anderem auf die „Glorreichen Sie- ben“ (Apple, Microsoft, Nvidia, Ama- zon, Alphabet, Meta Platforms, Tesla), die fast ein Drittel des MSCI USA aus- machen. Stattdessen heißen die drei größten ETF-Titel im Ex-Mega-ETF IBM, Abbott Laboratories und GE Ae- rospace und kommen zusammen nur auf ein Gewicht von 1,2 Prozent. Platz 3: Den dritten Platz vergibt die Jury an J.P. Morgan Asset Manage- ment, dessen neuer JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income Active ETF uns überzeugt hat. Dieser ETF eignet sich für Anleger, die monatlich hohe Ausschüttungen von neun bis elf Pro- zent erzielen möchten. Dazu streicht der ETF die Dividenden von rund 100 Nasdaq-Aktien ein und erzielt zusätz- liche Erträge, indem er wöchentlich Call-Optionen verkauft. Im Gegenzug müssen Anleger auf einen Teil der möglichen Nasdaq-Kursgewinne ver- Ralf Ferken zichten. ETF-HAUS DES JAHRES 2025 Die weltweite ETF-Marke der DWS Gruppe Xtrackers ist die ETF-Marke der DWS Gruppe und verwaltet welt- weit rund 250 Milliarden Euro in passiven Produkten. Damit gehört Xtrackers zu den größten ETF-An- bietern der Welt. Anleger konnten die ersten Xtrackers-ETFs im Jahr 2007 kaufen. Zunächst bildeten sie damals bekannte Indizes wie den DAX oder den MSCI World ab. Mittlerweile hat Xtrackers seine Palette auf über 300 Produkte er- weitert. Besonders populär ist bei Anlegern der Xtrackers S & P 500 Equal Weight ETF, der die Aktien im S & P 500 Index gleichgewich- tet. Gefragt ist bei ihnen zudem der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap ETF, der als Ersatz für Tagesgeld dienen kann. Der Wettbewerb Die Jury (ETF-Experten der Re daktionen von €uro, BÖRSE ONLINE und €uro am Sonntag) bewertet, welche Anbieter die besten neuen ETFs unter dem Blickwinkel Konzeption sowie Relevanz aufgelegt haben. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 25

rungen, auch durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), machen es möglich. Dadurch bleibt mehr Zeit für den Service — neben Handels- qualität, Transparenz und der fairen Preisstellung einer der Punkte, der für die Fachjury den Ausschlag gab, Société Générale in diesem Jahr von Rang 3 auf Platz 1 hochzustufen. KI hin oder her — die Kunden wer- den selbstverständlich weiterhin von Menschen betreut. Ob am Telefon, per E-Mail oder im Service-Chat sind im- mer kompetente Mitarbeiter am ande- ren Ende der Leitung, keine Roboter. Für den Service-Chat gab es Extra- punkte von der Jury, denn so etwas wird bislang von den wenigsten Emit- tenten angeboten. Und auch bei jun- gen Leuten punktet das SG-Team mit dem Chat. Die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen nutzt fast ausschließlich diese Möglichkeit der Kontaktaufnah- me, über alle Altersgruppen hinweg, ist es rund ein Drittel der Kunden. Überhaupt hat Kesselhut festge- stellt, dass sich die jüngere Generati- on wieder verstärkt für Aktien inter- essiert, eine Beobachtung, die sich bei Börsentagen und Seminaren verfes- tigt. „Es gab Veranstaltungen, da war ich mit meinen 46 Jahren der Älteste in der Runde. Man merkt, dass in Deutschland eine neue Aktienkultur entsteht.“ Dazu will Société Générale aktiv beitragen. Das Informationsan- gebot, sowohl für angehende als auch für fortgeschrittene Anleger, sucht sei- nesgleichen: Drei Webinar-Reihen mit hochkarätigen Referenten, verschie- dene Newsletter sowie Push-Nachrich- ten aufs Handy und das monatlich er- scheinende Kundenmagazin „ideas“ liefern Anlageideen und Hintergrund- informationen in Hülle und Fülle. Nach Ansicht der Fachjury ist der Beitrag von Société Générale zur Fi- nanzbildung einzigartig in Deutsch- land. Getoppt wird das noch durch das Börsenspiel „Trader“, das 2025 zum 23. Mal in Folge stattfinden wird. Bis zu 30 000 Teilnehmer kämpfen jedes Jahr um den Hauptpreis. Das ist traditionell ein Traumwagen, im ver- gangenen Jahr ein Range Rover Evo- que mit Plug-in-Hybridtechnik. Der achtwöchige Wettbewerb ermöglicht es Anfängern, sich auf spielerische Art und vor allem ohne finanzielles Risi- ko an das Thema Börse heranzutasten und dabei eine Menge zu lernen. Kes- selhut und sein Kollege Holger Fertig stecken bereits mitten in den Vorbe- reitungen für die nächste Runde, auch wenn der Startschuss erst in einem halben Jahr fällt. Ein weiterer Punkt, der das SG- Team zum Titelgewinn führte, ist die umfangreiche Produktpalette. Bei He- belprodukten sind die Franzosen Marktführer, bei Inline-Optionsschei- nen sowieso. Doch auch im Anlagebe- reich ist Société Générale nicht nur der bedeutendste ausländische Emittent, sondern mit einem verwalteten Ver- mögen von rund acht Milliarden Euro die Nummer 4 am deutschen Markt und damit der größte Player ohne ei- genes Vertriebsnetz. Die kontinuierli- chen Innovationen bei Themenzertifi- katen fanden ebenfalls Anklang bei der Jury, zuletzt etwa kam ein Index- tracker auf den Solactive Crypto & Blockchain US Leaders Index heraus. Platz 2 geht an den Vorjahressieger Morgan Stanley, der ebenfalls mit ei- ner breiten Produktpalette, günstigen Kosten, Kundennähe und umfangrei- chen Serviceangeboten glänzt, nur eben kein Börsenspiel veranstaltet. Platz 3: Mit Bronze muss sich diesmal HSBC begnügen. Die Attribute „mo- dern, fair, schnell und vertrauenswür- dig“, die den Düsseldorfern 2022 und 2023 zum Sieg verhalfen, gelten selbst- verständlich weiterhin. Jens Castner Über 160 Jahre Tradition Société Générale, kurz SG, ist mit einer Bilanzsumme von mehr als 1,5 Billionen Euro einer der größten Finanzdienstleister in der Eurozone. Gegründet wurde das Unternehmen 1864 in Frankreich als Allgemeine Gesellschaft zur Förderung der Entwicklung des Handels und der Industrie. Welt- weit beschäftigt der im Leitindex CAC 40 notierte Konzern heute mehr als 126 000 Mitarbeiter, die rund 25 Millionen Kunden in 65 Ländern betreuen. In Deutschland ist SG seit 1886 aktiv und hat die ohnehin starke Marktposition über die Jahre kontinuierlich ausgebaut, auch durch die 2020 abgeschlos- sene Übernahme des Derivate- geschäfts der Commerzbank. Die Jury Die Jury unter der Federführung von Christian Scheid, verantwort- licher Redakteur des Zertifikate- Journals, besteht vornehmlich aus Fachjournalisten aus dem Derivatebereich. Bewertet werden in diesem Wettbewerb die Leis- tungen in den Kategorien Market- making, Produkte und Service. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 27

den ebenso eine Soforthilfe für ein vorvertragliches Rechtsproblem in Form einer rechtsgebietsübergreifen- den Rückwärtsdeckung. Bei der Produktgestaltung achtet die Versicherung auf modulare Struk- turen und Flexibilität, um individuel- len Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Deshalb gibt es diesen Selbst- ständigen-Rechtsschutz mit Soforthil- fe in zwei Varianten, Komfort und Pre- mium. Der Kunde kann individuell ent- scheiden, welche Bausteine er benö- tigt. Grundbaustein ist der Rechtsschutz im Firmenbereich, der sich bedarfs- gerecht um die Bereiche Arbeit, Immo- bilien oder Verkehr erweitern lässt. Neben den bereits bestehenden Highlights der ARAG für Selbstständi- ge hat das Haus mit dem neuen Tarif eine Soforthilfe-Unterstützung integ- riert, damit selbstständigen Kunden auch dann geholfen wird, wenn schon etwas passiert ist — für Chancengleich- heit vor dem Recht. Seriensieger. Schon im vergangenen Jahr erhielt die ARAG einen „Golde- nen Bullen“ — für ihren Schutztarif „Recht & Gewerbe“. Auch mit dem diesmal prämierten Produkt schafft es der seit 1935 etablierte Rechts- schutzversicherer aus Düsseldorf, sei- ne Position als innovativer Qualitäts- versicherer zu stärken. Die Innovati- onsfreude der ersten Stunde charak- terisiert die ARAG bis heute — und spiegelt sich im Aktiv-Rechtsschutz für Selbstständige mit Soforthilfe wider. Nur die ARAG bietet derzeit Gewer- bekunden eine außergerichtliche Un- terstützung bei einem vorvertragli- chen Rechtsfall. Also wenn schon vor Vertragsbeginn etwas passiert ist. Der Tarif hilft Unternehmern in einer Si- tuation, in der sie dringend juristische Unterstützung brauchen. In der günstigeren Komfort-Varian- te beträgt das Sublimit für die Sofort- hilfe 2000 Euro und in der etwas teu- reren Premium-Variante bis zu 3000 Euro. In der Premium-Variante kann sogar ein vorvertraglicher Schaden aus dem Bereich Firmen-Vertrags- rechtsschutz auch dann gemeldet wer- den, wenn der Gewerbekunde diesen Zusatzbaustein nicht dazu versichert oder versichern kann. Neben der Soforthilfe profitiert der Kunde zudem von den Leistungen des bewährten, ebenfalls im Mai 2024 ak- tualisierten Aktiv-Rechtsschutzes für Selbstständige. Dazu zählen etwa das Online-Forderungsmanagement oder in der Premium-Variante auch die Forderungsausfalldeckung respektive Insolvenzschutz, der Wettbewerbs- Rechtsschutz sowie der Patent- und Urheber-Rechtsschutz, der Bauher- ren-Rechtsschutz und vieles mehr. Platz 2: Der Versicherer Hiscox mit sei- nem Produkt „Consult“. Es enthält zwei neuartige Elemente, die für Kleinstunternehmer und Freelancer interessant sind. Zunächst eine Ar- beitsausfallversicherung, wenn der Firmeninhaber oder einer seiner Mit- arbeiter wegen Krankheit oder eines Unfalls etwa mit Kunden vereinbarte Deadlines reißt. „Consult“ hat zudem einen expliziten KI-Einschluss. Dieser sichert Risiken ab, die in Zusammen- hang mit der Verwendung von künst- licher Intelligenz entstehen. Platz 3: Die Debeka mit ihrer Unfall- versicherung, die neuerdings Ret- tungskräfte, Polizei- und Feuerwehr- leute mit speziellem Schutz ausstattet. Neben den regulären Leistungen er- halten Einsatzkräfte zusätzlich pau- schal 5000 Euro, wenn sie während eines Einsatzes angegriffen und ver- letzt werden (etwa Knochenbrüche, Stichverletzungen), egal ob hauptbe- ruflich oder während der Ausübung GD eines Ehrenamts. Versicherungsschutz mit 90 Jahren Tradition Der Unternehmer und Jurist Hein- rich Faßbender gründete 1935 in Düsseldorf die Deutsche Auto- Rechtsschutz AG (DARAG). Im Jahr 1949 erweiterte das Unter- nehmen seine Rechtsschutzan- gebote über den Verkehrsbereich hinaus. Ab 1965 stieg die ARAG in das Geschäft mit Lebensver- sicherungen, ab 1985 in das der Krankenversicherung ein. Bis heute ist die ARAG im Besitz der Familie, als Mehrheitsaktionär und Haupteigentümer fungiert Paul-Otto Faßbender, Enkel des Firmengründers. Die ARAG be- schäftigt rund 5000 Mitarbeiter in 19 Ländern und ist Marktführer im Bereich Rechtsschutz. Die Jury Das Gremium setzt sich zusam- men aus Thomas Adolph, langjäh- riger Versicherungsexperte, Marco Metzler, Gründer von Metzler Research, und Experten der €uro- Redaktion. Ausgezeichnet wird die kreativste Produktidee im Bereich der Nicht-Lebensversicherungen. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 29

Die RR 25 steht für ein Altersvor- sorgeprodukt, das sich an die Lebens- realität der Menschen von heute anpasst. Ob Berufseinsteiger, Fami- lienmenschen oder erfahrene Anle- ger — das Produkt bietet flexible Ge- staltungsmöglichkeiten, um sich indi- viduell an die finanzielle Situation und die Lebensplanung des Kunden an- zupassen. Beispielsweise sind Fondswechsel jederzeit kostenfrei möglich, im aktu- ellen Tarif wurde die Fondspalette da- für um eine Vielzahl an kostenopti- mierten ETFs ergänzt. Sonderzahlun- gen, Beitragserhöhungen sowie Bei- tragsfreistellung stehen dem Kunden ebenso zur Wahl wie ein Ablaufma- nagement gegen Ende der Vertrags- laufzeit. Der Beginn der Rentenphase ist im Rahmen der gesetzlichen Vorga- ben frei wählbar und zu Renteneintritt ist eine Teilkapitalisierung möglich. Deutlich erhöhte Renditen. Weiterer Clou: Schon seit Juli 2024 konnten sich WWK-Kunden die Vorteile des höhe- ren Rechnungszinses sichern, den das Bundesfinanzministerium eigentlich erst zum Jahresanfang 2025 von 0,25 auf 1,0 Prozent erhöht hat. Interessen- ten wurde bereits ab Juli der neue Ta- rif RR 25 mit dem höheren Rechnungs- zins angeboten. Wer das Angebot an- nahm, erhielt eine Bestätigung und eben Anfang 2025 die Police, die ab 1. Januar 2025 startete. Hintergrund: Anbieter von Renten- oder Lebensversicherungen können den Garantiezins für ihre Altersvor- sorgeprodukte nicht einfach frei be- stimmen. Dessen Höhe wird indirekt durch den Höchstrechnungszins be- grenzt — und nun ist der Zins wieder höher, mit positiven Folgen für Vor- sorgesparer: „Die Garantierente steigt deutlich, und auch der Rentenfaktor wird erhöht“, erläutert Thomas Heß, Marketingleiter und Organisationsdi- rektor Partnervertrieb WWK Versi- cherungen. Der Rentenfaktor gibt an, welche monatliche Rente Anlegern pro angespartem Kapital zu Renten- beginn garantiert ist. Ein Rentenfak- tor von 30 bedeutet, dass für je 10 000 Euro angespartes Kapital 30 Euro Mo- natsrente garantiert sind. Das Besondere bei der WWK be- steht im Anlagealgorithmus, der hohe Renditen zulässt. Je höher der Rech- nungszins, desto mehr kann bei die- sem Garantiesystem in Aktien inves- tiert werden. Und das vor dem Hinter- grund der allgemeinen Vorteile einer Riester-Rente: nämlich Steuervorteile und staatliche Zuschüsse. Platz 2: Die Private Markets Police der Allianz. Hier können Kunden in ein seit Jahren bestehendes Portfolio aus alternativen Anlagen investieren. Das sind konkrete Einzelprojekte, die nicht an der Börse gehandelt werden. Darunter: Investitionen in Wind- oder Solarparks, Fremdkapitalinvestitio- nen mit globaler Ausrichtung (Priva- te Debt), Investments in Infrastruk- tur-Projekte, Private Equity. Obwohl solche Anlagen meist sehr langfristig angelegt sind, können Kun- den über eine Entnahmeoption auch während der Laufzeit über ihr Kapital verfügen. Die Private Markets Police ist als lebenslange Versicherung kon- zipiert und zeichnet sich durch eine einkommensteuerfreie Vererbung aus. Platz 3: Das Vitalbudget der Württem- bergischen. Ein neuartiger Ansatz mit hohem Kundennutzen. Es handelt sich um eine Krankenzusatzversicherung, bei deren Abschluss ein festes Leis- tungsbudget ausgehandelt wird, das jährlich ausgeschöpft werden kann. Dies bietet maximale Flexibilität, da Kunden ihre Gesundheitsleistungen im Rahmen des fixen Budgets frei zu- F. Mertgen sammenstellen können. Exzellente Vorsorge für die späten Jahre Die WWK wurde 1884 in München als Witwen- und Waisen-Unter- stützungscassa des Bayerischen Verkehrsbeamten-Verein (WWUK) gegründet. Seit mehr als 140 Jahren hat sie die finanzielle Absicherung der Kunden im Blick. Sie beschäftigt rund 1300 Mitar- beiter und kooperiert mit 1200 Vertriebs partnern. Sicherheit ist das Kernversprechen für die mehr als 1,3 Millionen Kunden. Sie ge- winnen hohe finanzielle Absiche- rung für die Zukunft. Dank ihrer Innovations- und Leistungskraft gehört die WWK zu den Marktfüh- rern, insbesondere bei fondsge- bundenen Lebens versicherungen. Der Wettbewerb Für das „Vorsorgeprodukt des Jahres“ werden Produkte mit neuen oder entscheidend modifi- zierten Angeboten auf Innovation und Kundennutzen geprüft. Die Jury: Thomas Adolph, langjähri- ger Versicherungsexperte, Marco Metzler, Gründer von Metzler Re- search, und die €uro-Redaktion. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 31

Schmerz im Test Mit einem neuartigen Online-Selbsttest für ihre Versicherten zu chronischen Schmerzen trägt die AOK Rheinland- Pfalz/Saarland unter den regional geöffneten Krankenkassen den Innovationssieg davon Alexandra Schanzenbach und Dr. Stefan Edinger von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland M it ihrem neuartigen Gesundheits­ test „Chronischer Schmerz“ hat die AOK Rheinland­Pfalz/Saarland un­ ter den regional geöffneten gesetz­ lichen Krankenkassen obsiegt. Die Grundidee hinter dem Test ist, dass Versicherte mit einem Selbsttest über­ prüfen können, ob ihre Symptome be­ handlungsbedürftig sein könnten. Bei Bedarf können sie direkt eine ärztli­ che Videosprechstunde buchen. Um das Risiko der Chronifizierung einer Erkrankung zu verringern, wur­ de ein webbasiertes Tool entwickelt, das als Basis für verschiedene Konstel­ lationen dienen kann. „Ziel unseres neuartigen Onlinetests ist, Menschen mit Schmerzen digital und schnell mit Fachärzten zu vernetzen“, erklärt Alexan dra Schanzenbach, Leiterin Se­ lek tiv verträge Ärztliche Versorgung. Da Arztbesuche oft mit langen Warte­ zeiten oder Anfahrtswegen verbunden seien, biete der Gesundheitstest eine Alternative, „eine Handlungsempfeh­ lung innerhalb kurzer Zeit“. Nach Einschätzung der Jury be­ sticht der Gesundheitstest durch ho­ hen Patientennutzen und Innovations­ grad. Chefarzt Dr. med. Hartmut Bork I N E D E M N E S R Ö B / R E F E K R E G L O H I : O T O F Die Jury Hartmut Bork, Chefarzt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Reha-Zentrum am St. Josef-Stift in Sendenhorst Thomas Adolph, Krankenkassenexperte, Frankfurt/Main sowie Mitglieder der €uro-Redaktion, München Der Sieger 2025 bundesweit Der Sieger 2025 regional lobt: „Der Gesundheitstest ist ein in­ novativer niederschwelliger Selbsttest mit dem Ziel, Patienten mit länger an­ dauernden Schmerzen frühzeitig in den medizinischen Versorgungspro­ zess einzubinden.“ Der Test zeige „nach erfolgter Selbstdiagnose auch individuelle Behandlungsmöglichkei­ ten einschließlich spezialisierter me­ dizinischer Beratung auf“. Komplett neu gedacht. Dr. Stefan Edin­ ger, Leiter Strategische Unternehmens­ entwicklung der AOK Rheinland­Pfalz/ Saarland, nimmt den „Goldenen Bul­ len“ gern in Empfang: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Durch konsequente Kundenzentrierung, ex­ zellente fachliche Kenntnisse und en­ ge, bereichsübergreifende Zusam­ menarbeit bereiten wir Tag für Tag in unserer AOK den Nährboden, in dem Innovationen gedeihen können.“ Da es am Markt bis dahin keine passende Versorgungslösung für Schmerzpati­ enten gab, habe das Team der AOK laut Edinger den „einzigartigen Gesund­ heitstest komplett neu gedacht und konzipiert“. GD €uro extra 01 | 25 33

Die Auszeichnung von HRK LUNIS erfolgte im Rahmen eines anspruchs- vollen Tests des Instituts für Vermö- gensaufbau (IVA) für €uro, das 20 Ver- mögensverwalter und Banken an- sprach. Vorgabe: Eine Anlagestrategie für eine 52-jährige Erbin mit ausrei- chender Liquidität, fundierten Wert- papierkenntnissen, langem Anlageho- rizont und ausgewogenem Risikopro- fil. Anlagesumme: 750 000 Euro. Das IVA bewertete die Vorschläge nach sechs Kriterien: Interaktion, Ganzheitlichkeit, Transparenz, Kos- ten, Risikoanalyse und Portfoliostruk- tur. Besonders wichtig waren der Ge- samteindruck des Portfolios (30 %), die Kosten (20 %) und die Risikoana- lyse (15 %). HRK LUNIS überzeugte ins- besondere mit einem „soliden, gut di- versifizierten Einzeltitelportfolio“, das „sehr transparent und kosteneffizi- ent“ sei. Auch im Anleihebereich zeig- te es eine „gute Risikostreuung“. Das verwaltete Vermögen von HRK LUNIS stieg bis Ende 2024 auf 6,6 Mil- liarden Euro, und man wächst weiter. „Neben Übernahmen an bereits beste- henden Standorten planen wir auch bundesweit weitere Expansionen. Nordrhein-Westfalen halten wir für be- sonders attraktiv, da wir dort bisher nicht vertreten sind“, sagt Vorstand Ar- tur J. Montanhas. „Auch Städte wie Nürnberg oder Bremen könnten für uns interessant sein. Voraussetzung ist allerdings, dass wir dort die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wel- che über den notwendigen Unterneh- mergeist verfügen, finden.“ Zudem will das Unternehmen weitere „erfahrene Beraterinnen und Berater gewinnen, die von Privatbanken zu uns wechseln möchten“, ergänzt CEO Brandt. Bei aller Betonung klassischer Ver- mögensverwalter-Tugenden — Innova- tion ist für HRK LUNIS essenziell: „In- tern setzen wir bereits KI-basierte Tools ein, etwa zur Analyse von Ak- tien- und Fondsinformationen. Dies hilft uns, große Datenmengen effizi- ent auszuwerten“, erklärt Montanhas. Das bankenunabhängige Unterneh- men, das über 19 eigene Analysten und Fondsmanager verfügt, hat die moder- ne Anlagewelt stets im Blick: „Ob an- tizyklische Investments, Private Equi- ty oder KI-Technologie — wir beobach- ten Märkte genau und setzen gezielt auf nachhaltige, zukunftsorientierte Strategien.“ Platz 2: Ausweis kontinuierlicher Top- qualität: Nach drei „Goldenen Bullen“ in den Jahren 2022 bis 2024 landet das VZ VermögensZentrum auch 2025 un- ter den Top 3. „Unsere Kundinnen und Kunden schätzen es, dass sie mit dem VZ VermögensZentrum nicht nur über ihre Geldanlagen reden können, son- dern wir sie auch bei der Planung ih- res Ruhestands und der Regelung des Nachlasses unterstützen können“, sagt CEO Michael Huber. „Durch die- se ganzheitliche Herangehensweise in Verbindung mit produktunabhängi- ger Beratung grenzen wir uns von an- deren Anbietern ab.“ Platz 3: Als hundertprozentige deut- sche Tochtergesellschaft der St.Galler Kantonalbank AG fokussiert sich die St.Galler Kantonalbank Deutschland AG auf die Verwaltung von Vermögen auf dem Fundament klassischer Schwei- zer Bankentradition. Die Invest- mentlösungen reichen von klassi- schen, prognosebasierten Ansätzen bis hin zu innovativen, prognosefrei- en Strategien, die individuell und mit unterschiedlichen Managementstilen im Portfolio eingesetzt werden kön- nen. „Wir freuen uns sehr darüber, unsere Erfolgsgeschichte weiter fort- zusetzen und herausragende Ergeb- nisse für unsere Kundinnen und Kun- den zu erzielen“, sagt Vorstandschef Sven C. Thielmann. Frank Mertgen Zusammenarbeit nur mit den Besten HRK LUNIS ist 2023 aus der Fusion von HRK (Huber, Reuss & Kollegen) und LUNIS Vermö- gensmanagement entstanden. Im Jahr 2024 wurde die ProVi- dens Vermögensmanagement in Hamburg übernommen, und man will weiter eine wichtige Rolle bei der Konsolidierung der unabhängigen Vermögensver- walterbranche spielen. Eines der Kompetenzfelder ist Private Equity. „Wir beschäftigen uns seit mehr als 25 Jahren intensiv mit dieser Assetklasse“, sagt CEO Andreas Brandt. „Investoren, die über Jahrzehnte mit uns zusam- menarbeiten, sind sehr zufrieden mit der Performance.“ Wichtig sei jedoch, mit den richtigen Partnern zusammenzuarbeiten. „Wir inves- tieren gezielt in Fonds, mit denen wir bereits langjährige, erfolgrei- che Kooperationen pflegen.“ Der Test Das Magazin €uro führt mit dem Institut für Vermögensaufbau einen jähr lichen Private-Banking- Test durch. Der Sieger dieses Contests erhält den Titel „Vermö- gensverwaltung des Jahres“. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 35

Newsletter schreibt. Die wissenschaft- liche Fundierung des Anlagekonzepts ist konstitutiv. „Unsere größte Initia- tive hier ist aber Q.Ai — unser smarter KI-Berater“, sagt Martin Daut. „Ein dialog-orientierter Bot für Finanzwis- sen, der stetig besser wird. Junge Men- schen nutzen ihn jetzt schon, obwohl wir ihn noch gar nicht vermarkten.“ Q.Ai unterstützt selbst bei komplexen Fragen wie der Finanzplanung: „Da- hinter liegen echte finanzmathemati- sche Modelle und Simulationen, und das wird immer weiter ausgebaut“, er- klärt Daut. „Alles beruht auf Haus-Wis- sen, nicht auf dem Internet, und Q.Ai lernt stetig hinzu.“ Die Ergebnisse überzeugen. Kun- den, die 2024 eine 100-Prozent-Aktien- Strategie gewählt haben, erzielten knapp 20 Prozent Rendite. Hinter- grund: Quirion bietet zehn klassische Portfoliostrategien an, mit Aktien- anteilen von zehn bis 100 Prozent, er- gänzt durch Anleihen; regelmäßiges Rebalancing gehört zum Service. Die Leistung stimmt: SWI Finance hat erneut die Robo-Branche im Auf- trag von €uro analysiert. Mit 50 Pro- zent Gewicht bewertet SWI die Perfor- mance (Wertsteigerung, Volatilität, Drawdown), mit 30 Prozent die Kos- ten (Service- und Depotführungsge- bühren, Produktkosten) und mit je zehn Prozent Nutzerfreundlichkeit und Individualisierbarkeit. Quirion überzeugte mit dem besten Ergebnis bei den Kosten (0,48 Prozent p. a. sind es beim Standardprodukt Digitalpaket plus Produktkosten von ca. 0,17 Pro- zent), höchster Nutzerfreundlichkeit und Rang 3 bei der Performance — Platz 1 war die Belohnung. Neue Technologien treiben die Zu- kunft an. „Q.Ai wird stetig weiterent- wickelt und soll künftig auch das On- boarding neuer Kunden verbessern“, sagt Schmidt. Die neue App-Welt soll direkte Kommunikation bieten, sie ist die wichtigste Neuerung 2025. In der Altersvorsorge erleichtert ein neuer Auszahlplan Kunden den Aufbau ei- nes zweiten Einkommens. Wachstums- chancen sieht Quirion genug: 2,4 Bil- lionen Euro liegen auf deutschen Zins- konten. „Mindestens die Hälfte des Geldes hat es verdient, am Kapital- markt mehr zu erwirtschaften“, rech- net Martin Daut vor. Kunden profitie- ren auch von der Verbindung zur Mut- ter Quirin Privatbank, die unabhängi- ge Beratung bietet. „Sie können vom Digitalpaket ins Premium-Paket mit persönlicher Betreuung durch Bera- ter an 15 Standorte wechseln oder ganz zur Privatbank“, erläutert Schmidt. Platz 2: Whitebox ist seit 2016 am deut- schen Markt aktiv und einer der füh- renden digitalen Vermögensverwal- ter. Im Test überzeugt er z. B. mit der besten Performance. KI spielt eine gro- ße Rolle: „Bei Whitebox prüfen wir kontinuierlich, wie wir KI sinnvoll ein- setzen können — sei es in der Risiko- analyse, der Portfolio-Optimierung, Backoffice-Prozessen oder der Kun- denkommunikation“, sagt CEO Salo- me Preiswerk. „Zwei Dinge bleiben aber menschlich: die letzte Entschei- dung in unseren Anlagestrategien und der Kontakt zu unseren Kunden. Wir sind überzeugt, dass Technologie un- seren hohen Serviceanspruch ergän- zen, aber nicht ersetzen kann.“ Platz 3: Minveo, 2015 gegründet, setzt in der digitalen Vermögensverwaltung ETFs, Fonds und Aktien ein. Der Test bescheinigt den Münchnern Platz 2 bei der Performance und die beste Indivi- dualisierbarkeit. Künstliche Intelli- genz ist beim Gewinner des „Goldenen Bullen 2023“ bereits seit 2017 im Ein- satz, Minveo betont das aktive Risiko- management. Jede der 910 Aktien- positionen werde individuell gesteu- ert und täglich neu bewertet. fm Vom Sparplan bis zum Megatrend-Investment Quirion hat heute gut 92 000 Kunden und verwaltet 2,7 Mil- liarden Euro (Mutter Quirin Privatbank: 13 000 Kunden, 6,3 Milliarden Euro). Bei Quirion haben rund 60 000 Kunden einen Sparplan oder mehrere Sparplä- ne, in die im Schnitt knapp 200 Euro pro Monat fließen. Kern des Angebots ist ein breit diversifizier- tes globales Aktienportfolio. Die Beimischung von Anleihen sichert die Anpassung an das Chance- Risiko-Profil der Kunden. Zu den zehn klassischen Aktienportfolios gibt es je eine nach haltige Varian- te, daneben ein Megatrend-Port- folio und Themen-Investments. Der Wettbewerb „Robo-Advisor des Jahres“ wird derjenige digitale Vermögensma- nager, der in einem Test die beste Leistung zeigt. Unser Partner SWI Finance prüft hierbei die Perfor- mance, die Kosten und untersucht zudem, wie nutzerfreundlich das Angebot ist und wie gut es sich individualisieren lässt. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 37

ser Gesamtangebot so schätzen“, sagt Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen. „Wir werden das Angebot an- hand der Bedürfnisse unserer Kunden weiter ausbauen.“ Eines der Hauptmerkmale des Bro- kers ist seine benutzerfreundliche Plattform. Von der Übersichtlichkeit der Website über die intuitive Naviga- tion bis hin zur mobilen App — alles ist darauf ausgelegt, auch Einsteigern den Zugang zum Finanzmarkt zu erleich- tern. Die klar strukturierten Menüs und einfachen Prozesse machen es An- legern möglich, sich auf das Wesentli- che zu konzentrieren: den Handel mit Wertpapieren. Ein weiterer Pluspunkt ist das aus- gewogene Preis-Leistungs-Verhältnis. Das bedingungslos kostenfreie Depot und eine transparente Gebührenstruk- tur sorgen dafür, dass Anleger wissen, was sie bei einem Trade erwartet. Breite Palette. Mit der Auswahl an han- delbaren Wertpapieren überzeugt die ING Deutschland ebenfalls. Ob Akti- en, ETFs, Fonds, Anleihen oder Zerti- fikate — die ING Deutschland bietet Zu- gang zu einer breiten Palette an An- lageinstrumenten und Handelsplät- zen. Hervorzuheben ist die große Auswahl an sparplanfähigen ETFs, die dauerhaft ohne Ausführungsgebüh- ren angeboten werden und es Anle- gern ermöglicht, auch mit kleinen Bei- trägen langfristig und kostengünstig Vermögen aufzubauen. Nicht zuletzt setzt die Bank auf In- novation. Regelmäßig werden neue Features und Services eingeführt, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Da das Smartphone mittlerweile das techni- sche Gerät ist, das Kunden täglich am häufigsten in der Hand haben, fokus- siert auch die ING darauf. „Die App ist der Schlüsselfaktor“, erklärt Thomas Dwornitzak, „die bauen wir aus.“ Bald etwa mit Preis-Alerts, die dem Nutzer zugehen, wenn bestimmte Aktien be- sonders günstig oder teuer werden. Sei es auch die Integration neuer Ana- lysetools, die Erweiterung des Handels- angebots oder die Optimierung der Plattform — die ING Deutschland bleibt stets am Puls der Zeit. Der Online-Broker der ING Deutsch- land darf als Paradebeispiel gelten, wie modernes Brokerage funktionie- ren sollte: einfach, günstig, sicher und kundenorientiert. Entsprechend hoch steht das Brokerage sowohl bei Anfän- gern als auch bei erfahrenen Anlegern im Kurs. Platz 2: Das Online-Brokerage der Con- sorsbank, ebenfalls mit Top-Note in der Leserumfrage. Zwei Highlights stachen 2024 heraus: der Launch der komplett überarbeiteten App, die Brokerage und Banking komfortabel macht, und der Launch des Investmentkontos. Anders als Robo-Advisor, die auf Algorithmen basieren, verbindet es digitale Geld- anlage mit menschlicher Expertise. Consorsbank-Chef Tino Benker-Schwu- chow sagt: „Wir positionieren uns im Wettbewerb als digitale Premium-Bank mit einem exzellenten Preis-Leistungs- Verhältnis.“ Das Geldhaus verstehe sich als „Partner für verantwortungsvolles Sparen und Investieren“. Platz 3: die comdirect mit ihrem Online- Broker. Managing Director Björn An- dersen sieht das Institut, das seit drei Jahrzehnten am Markt ist, als „Leis- tungsbroker“. Also einen, der die Ansprüche der Kundschaft — Produkt- vielfalt, preiswerte Konditionen, Ser- vice — vollumfänglich bedient. Die digitale Marke der Commerzbank ver- stehen ihre Macher als technischen Innovator. So wird der Kaufprozess von Wertpapiersparplänen laut An- dersen mit jedem Schritt „noch über- sichtlicher und einfacher“. GD Aktien, Fonds, Anleihen Rohstoffe – große Auswahl Mit mehr als neun Millionen Kun- den zählt die ING Deutschland zu den größten Banken im Land. Kernprodukte des Geldhauses mit Hauptsitz in den Niederlanden sind Girokonten, Baufinanzierun- gen, Spargelder, Verbraucher- kredite und Wertpapiere. Das Online-Brokerage der ING ist seit Langem etabliert. Hier können Kunden aus 17 000 Aktien, rund 2000 ETF, 7000 Anleihen, 7000 Fonds und einem breiten Angebot an ETCs wählen. Mehr als 2000 sparplanfähige Wertpapiere sind verfügbar. Der Wettbewerb Vier Wochen lang konnten Leser von BÖRSE ONLINE und €uro zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 über die „Besten Online-Broker“ abstimmen. In den Kategorien Filialbanken, Direkt- banken und reine Online-Broker platzierten rund 50 000 Bro- ker-Nutzer ihr Votum. Unter den Direktbanken siegte die ING. Der Sieger 2025 €uro extra 01 | 25 39

müssen die Teilnehmer binnen vier Monaten zunächst vier Fragebogen beantworten, deren Niveau immer an- spruchsvoller wird. Abschließend müssen sie zwei sogenannte Stegreif- tests beantworten, wofür sie unter Zeitdruck nur 15 Minuten Zeit haben. Erste Aktie mit 15. Sebastian Ritters- hofer interessierte sich schon mit 15 Jahren für die Börse. „Mein erster Kauf waren Cargolifter-Aktien“, sagt er. Ihn faszinierte die Idee, dass die Cargolif- ter-Luftschiffe tonnenschwere Lasten punktgenau an verschiedenen Orten platzieren konnten. Allerdings war das brandenburgische Unternehmen auf staatliche Hilfen angewiesen, was sein wirtschaftliches Scheitern nicht verhinderte. „Seither sind staatliche Beihilfen oder Beteiligungen für mich bei jedem Investment ein Alarmsig- nal“, betont der heute 37-Jährige. Nach seiner Schulzeit machte Rit- tershofer in der Region Karlsruhe Kar- riere bei den Volksbanken und konn- te seine Passion für Wertpapiere ver- tiefen. Seit dem Jahr 2022 arbeitet der Diplom-Bankbetriebswirt im Asset Management der Leonberger EFD- Gruppe, wo er mit Firmengründer Jonas Holzäpfel unter anderem Kun- dengelder verwaltet und einen Fonds managt. Bei der Depotwertung des €uro- Wettbewerbs kamen ihm diese Erfah- rungen zugute. Drei Viertel des Kapi- tals investierte Rittershofer in Fonds und ETFs für Anleihen, was ihm Kurs- gewinne von bis zu 4,5 Prozent be- scherte, die zugleich mit geringen Schwankungen einhergingen. Zudem investierte er ein Viertel des Kapitals in einen ETF für Blockchain-Aktien und Kryptowährungen. „Diesen ETF habe ich ausgewählt, da ich von einem Wahlsieg von Donald Trump ausge- gangen war“, sagt er. Das Timing er- wischte er bei diesem ETF beinahe perfekt. Als er den ETF Anfang Sep- tember 2024 kaufte, hatte dieser ge- rade ein Zwischentief erreicht. Als die Depotwertung für den €uro-Wettbe- werb Anfang Dezember 2024 endete und Donald Trump die Wahl gewon- nen hatte, notierte der ETF um 103 Prozent höher — und brachte ihn in der Depotwertung weit nach vorn. „Mit den Depots unserer Kunden hat mein taktisches Vorgehen beim €uro-Wettbewerb aber wenig zu tun“, sagt Rittershofer. „Unsere Kunden le- gen ihr Geld nicht nur für sechs Mo- nate an, sondern deutlich länger und strategischer“, betont er. Platz 2: Hinter Sebastian Rittershofer errang Petra Herter den zweiten Platz. Auch sie arbeitet für die EFD-Gruppe im schwäbischen Leonberg und ana- lysiert und optimiert für die Kunden unter anderem die Versicherungsport- folios. Zudem erreichte EFD-Chef Jo- nas Holzäpfel den sechsten Platz in der Gesamtwertung. Keine Firmengrup- pe war beim diesjährigen €uro-Wett- bewerb erfolgreicher. „Das war eine tolle Teamleistung“, sagt Rittershofer. „Gerade bei den Fragen in der Wissens- wertung konnte jeder seine Expertise einbringen.“ Platz 3: Konstantin Karagianakis ge- wann den €uro-Wettbewerb bereits im Jahr 2015 und erreichte nun den dritten Platz in der Gesamtwertung. Der griechischstämmige Vermögens- berater aus Neuss bei Düsseldorf über- zeugte vor allem in der Depotwertung, die er gewinnen konnte. Zunächst er- zielte er hohe Gewinne mit Fonds für Krypto-Aktien und Krypto-Währun- gen. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump am 5. November 2024 nahm er dort Gewinne mit und investierte das frei gewordene Kapital in zwei Gold-ETCs, um die Risiken seines De- Ralf Ferken pots zu senken. Rang, Teilnehmer, Firma Punkte: Depot | Wissen | Gesamt* 1 Sebastian Rittershofer, EFD GmbH 39,87 | 50,00 | 89,86 2 Petra Herter, EFD GmbH 38,66 | 49,07 | 87,72 3 Konstantin Karagianakis Finance 50,00 | 27,82 | 77,82 4 Daniel Schütz Finanzdienstleistungen 28,8 | 48,44 | 77,25 5 Stefanie Kühn, Private Finanzplanung Kühn 30,00 | 46,88 | 76,88 6 Jonas Holzäpfel, EFD GmbH 29,46 | 47,19 | 76,64 7 Peter Hoppe, HOPPE VermögensB. 29,46 | 45,94 | 75,40 8 Gerhard Petermann, HOPPE VermögensB. 28,24 | 46,88 | 75,12 9 Wilfried Stubenrauch, fikon Finanz-Konz. 31,76 | 42,82 | 74,58 10 Markus Kühn, Private Finanzplanung Kühn 30,43 | 44,07 | 74,50 Der Wettbewerb Das Magazin €uro prämiert mit Jupiter Asset Management, Jung, DMS & Cie., Going Public und der Mountain-View Data GmbH den Berater, der nach sechs Monaten die Konkurrenz im Depot- und Wissenstest übertrifft. Der Sieger 2025 Sebastian Rittershofer Director Investments EFD Europäische Finanzdienstleister GmbH €uro extra 01 | 25 41

folio. „Der Fonds hat zwar nur gut 3,7 Prozent Rendite eingebracht, aber dem Depot Sicherheit gegeben und die Gesamtvolatilität gesenkt“, erklärt er. Künstliche Intelligenz im Einsatz. An- sonsten setzte Schäfer auf einen ho- hen US- und Technologieanteil. „Wir gehen rein systematisch vor und ver- lassen uns auf ein Depotoptimierungs- tool. Obwohl wir uns am Jahresanfang über die Fondsauswahl der künstli- chen Intelligenz wunderten, griffen wir nicht ein, da wir in den Jahren zu- vor stets gut mit dem Tool gefahren sind.“ Auch in die neue Saison startete Schäfer mit einer fast unveränderten Mannschaft. Nicht, weil er an das Sprichwort „Never change a winning team“ glaubt, sondern weil sein Mar- kowitz-optimiertes Modell kaum Wechselbedarf signalisierte. Dieses Nobelpreis-Tool speist er zu jedem Jah- resanfang mit einigen Hundert Fonds, die er anhand der FondsNote aus- wählt. Nur den Geldmarktfonds tauschte er gegen den Mischfonds DC Global Value Balanced. Der von Hol- ger Rech gemanagte Fonds gehört zu den erfolgreichsten risikoärmeren Misch fonds der vergangenen zehn Jah- re. Zudem brachte Schäfer mit dem DNB Fund – Technology einen weite- ren Technologiefonds ins Spiel und er- setzte dafür einen Energiefonds. Im Tagesgeschäft vertraut Schäfer ebenfalls auf seinen Markowitz-Opti- mierer. „Natürlich werden die Depots immer auf die Bedürfnisse unserer Mandanten zugeschnitten. Sie sind langfristiger ausgerichtet als bei der Fondsmeisterschaft“, erklärt er. Der Vermögensverwalter, der auf Honorar- basis arbeitet, setzt stets auf einen Mix aus aktiven Fonds und ETFs. „Wir agie- ren ganz agnostisch“, betont Schäfer. Er vertraut in erster Linie klassischen Anlagen wie Aktien, Bonds und Gold. Von neuen Formen wie ELTIFs hält Schäfer wenig. „Vor vielen Jahren ha- ben wir auch mal Venture-Capital-An- lagen eingesetzt, aber einen Mehrwert konnten wir bei den Private Markets nicht erkennen. Da sind zu viele Hän- de im Spiel, die alle mitverdienen wol- len. Am Ende bleibt für den Anleger nicht mehr viel übrig.“ Gedanken macht sich Schäfer hin- gegen verstärkt über Kryptowährun- gen. „Insbesondere jüngere Neukun- den, die unseren Rat suchen, weil ih- re Depots in den sechsstelligen Be- reich gewachsen sind, haben oftmals auch in Kryptowährungen investiert. Inzwischen gibt es auch von den gro- ßen Anbietern entsprechende Papie- re, über die man in Bitcoin & Co inves- tieren kann. Das Thema hat sich also etabliert“, sagt Schäfer. Er sieht den Bitcoin als Ergänzung zur strategi- schen Goldposition. „Wir empfehlen zur Absicherung immer einen Gold- und Edelmetallanteil von fünf bis 15 Prozent. Zukünftig können wir uns vorstellen, dass ein kleinerer Teil als Ergänzung in den Portfolios mit Bit- coin übernommen wird“, so Schäfer. Platz 2: Die Silbermedaille geht an Plan F aus Stuttgart. Tilman Speck er- zielte mit seinem Fondsteam eine Per- formance von 17,2 Prozent. Plan F wur- de 2000 gegründet. Bei der Auswahl der geeigneten Anlageinstrumente folgt Speck einer fundierten Anlage- philosophie, die von der Plan F GmbH entwickelt wurde. Sie basiert auf jahr- zehntelanger empirischer Forschung. Platz 3: Den Bronzeplatz sicherte sich Dolphinvest Capital aus Frankfurt mit einem Plus des Fondsdepots von 15,2 Prozent. Teamchef Zoltan Schaumbur- ger ist bei dem Vermögensverwalter auch in das Management mehrerer hauseigener Investmentfonds einge- bunden. Jörn Kränicke Investieren mit dem Triple-Sieger Die 1998 in Gelsenkirchen gegründete QBS Invest bietet Vermögensverwaltungsmandate für Privatkunden, Unternehmer und institutionelle Anleger wie Stiftungen an. Zusammen mit der Schwestergesellschaft QBS Klimtax, die Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung offeriert, ge- währleistet sie eine ganzheitliche Betreuung, die auch Vermögens- sicherung und Nachfolgeplanung umfasst. Die Gelsenkirchener wählen systematisch und emoti- onslos aus den besten verfügba- ren Fonds und ETFs aus. Zudem setzt das Team um Michael G. Schäfer stets auf eine strategi- sche Edelmetallbeimischung. Kunden sind ab 50 000 Euro Anlagevolumen willkommen. Der Wettbewerb 22 von TiAM FundResarch 14-Daily ausgewählte Vermögens- verwalter stellen ein ausge- wogenes Depot aus elf Fonds zusammen. Der Portfoliomix, der am Jahresende den höchsten Wert hat, gewinnt. Der Sieger 2025 Michael G. Schäfer Geschäftsführer QBS Invest GmbH €uro extra 01 | 25 43