S O N D E R V E R Ö F F E N T L I C H U N G Z U R V E R L E I H U N G D E R G O L D E N E N B U L L E N extra €uro extra Nr. 01/2024 DIE GOLDENEN BULLEN 2024 ARAG | COMMERZBANK DJE | GANÉ HOPPE VERMÖGENSBETREUUNG INVESCO | J.P. MORGAN AM MORGAN STANLEY | QBS QUIRION | TAUNUS TRUST VZ VERMÖGENSZENTRUM | WWK

Ausgezeichnet | Editorial Mit freundlicher Unterstützung von Frank Pöpsel, Chefredakteur Liebe Leser, es ist ein zentrales Element der Marktwirtschaft und verbindet alle, die einen „Goldenen Bullen“ verliehen bekommen: das Subsidiari- tätsprinzip. Es besagt, dass Eigenverantwortung vor staatlicher Für- sorge steht — und die Träger der „Goldenen Bullen“ unterstützen Menschen, ihrer Eigenverantwortung nachzukommen. Die Auszeich- nung „Unternehmer des Jahres“ steht als Symbol !ür erfolgreiches Wirtschaften, die „Fondsmanager des Jahres“ wurden da!ür ausge- zeichnet, dass sie das Ersparte ihrer Kunden optimal vermehrten. Die „Fondsgesellschaft“ und die „Fondsboutique des Jahres“ bieten eine ideale Palette !ür den Vermögensaufbau, der „Finanzberater des Jahres“ hilft Kunden bei der Auswahl. Fondsinnovationen sorgen immer wieder !ür einen neuen Aufbruch an den Kapitalmärkten, mit ETFs und Zerti!ikaten können Kunden ihre persönliche Markt- meinung umsetzen. Wer das Management seines Geldes delegie- ren will, setzt auf Vermögensverwalter oder Robo-Advisor. Und !ür pass genaue Vorsorge stehen unsere Versicherungsinnovationen. IMPRESSUM Börsenmedien AG, Am Eulenhof 14, 95326 Kulmbach • Niederlassung München, Bayerstraße 71–73, D-80335 München, Telefon 089!/!272!64-0 extra Vorstand Bernd Förtsch (Vors.), Leon Müller Aufsichtsratsvorsitzende Michaela Förtsch Niederlassungsleiter München Frank Pöpsel Verlagsleitung Daniela Glocker Redaktion Stephan Bauer, Jörg Billina, Jens Castner, Gregor Dolak, Ralf Ferken, Sonja Funke, Jörn Kränicke, Frank Mertgen, Julia Pfanner, Frank Pöpsel (V.i.S.d.P.) Grafik Tanja Rüth Bildredaktion Julian Mezger Bildbearbeitung Ursula Dodel, Rudi Sandbiller Lektorat Mario Servidio (Ltg.), Gabriele Rupp, Ingrid Tzschaschel Anzeigen Maria Schmid (verantwortlich), Tel. 089/272!64-293 maria.schmid@finanzenverlag.de Sonderdrucke, Lizenzen, Vermarktung Gütesiegel Marcus Batta, Tel. 089/272!64-121 marcus.batta@finanzenverlag.de Druck ddm GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Gedruckt im Februar 2024 © 2024 für alle Beiträge bei der Börsenmedien AG. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. €uro extra 01 | 24 3 I N E D E M N E S R Ö B : D L B I E I I F A R G O T O F H C S E R G L E X A D L B L E T I : I T

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te es Gespräche um eine Übernahme der Commerzbank durch die Deutsche gegeben, sie endeten ohne Ergebnis. Die Lage der Commerzbank schien vertrackt. In der Frankfurter Commu- nity galt das über 150 Jahre alten Tra- ditionsinstitut vielen als hoffnungs- loser Fall. Dem neuen Chefaufseher Hans-Jörg Vetter schien Knof der Rich- tige !ür den Job. Der Top-Manager hat- te zuvor das Privatkundengeschäft bei der Deutschen Bank geleitet und brachte viel Erfahrung aus der Versi- cherungsbranche mit. Über 20 Jahre bei der Allianz bis hin zum Chef der Allianz Deutschland AG hatten Knofs Lebensweg bis dahin geprägt. Daneben schien der aus einfachen Verhältnissen stammende Jurist Ei- genschaften zu besitzen, die ihn !ür eine solch heikle Mission be!ähigten, etwa Lern!ähigkeit und eine hohe Leistungsbereitschaft. Die hatte Knof schon an den Tag gelegt, als er etwa neben dem Studium Projekte bei der Beratung Kienbaum betreute. Oder als er parallel zur Promotion einen MBA an der New Yorker Leonard Stern School of Business anstrebte. Mission Turnaround. Überdies galt Knof als begabter Sanierer. Bei der Allianz leitete er das Vorstandsbüro von Chef Henning Schulte-Noelle, der mächti- ge DAX"Chef entsandte Knof 2003 zur kriselnden Dresdner Bank. Später er- ledigt der Vater zweier Söhne in der Schweiz und in Osteuropa ähnliche Aufträge, bei denen er Allianz-Töch- ter auf Vordermann bringt. Der Job bei der Coba aber ist eine an dere Nummer. Den frischgebacke- nen Chef erreichen Briefe von Kredit- kunden, die ihm die Dringlichkeit sei- ner Aufgabe vor Augen !ühren. Die Coba, so schreibt ein Unternehmer, müsse reüssieren, damit die eigene Firma weiter existieren könne. Knof spricht intern von einer „fast nationa- len Aufgabe“, die Bank begleite rund 30 Prozent des deutschen Außenhan- dels mit ihren Dienstleistungen. Knof gelingt es, viele der Mitarbeiter zu mo- tivieren. Die Kommunikation ist klar, er entschließt sich rasch. Er vertraue seinen Experten und entscheide dann im Stil eines juristischen Gutachters, der „ergebnis offen sei und im Sinne der besten Argumente abwäge“, be- schreibt eine enge Mitarbeiterin sei- nen Stil. Der Umbau ist schmerzhaft, fast 10 000 Jobs fallen weg. Doch der „Unternehmer des Jahres 2024“ zeigt sich in seinem Team auch emotional und feiert im Februar 2023 den Wiederaufstieg in den DAX. Der Gewinn ist 2023 auf beachtliche 2,2 Milliarden Euro netto gesprun- gen — nach 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2021. Das ist das höchste Ergebnis der Bank seit mehr als 15 Jahren. Dieser Turnaround beeindruckt. Bei zentralen Kennziffern liegen die Gelben inzwischen sogar vor den Blau- en: Die Eigenkapitalrendite erreichte 2023 bereits 7,7 Prozent, die Deutsche wies 7,4 Prozent aus. Auch bei der har- ten Kernkapitalquote und dem in der Branche weithin beachteten Verhält- nis von Kosten zu Erträgen hängt die Coba den Primus ab. Sicher pro!itiert das Haus als Mittel- stands- und Privatkundenbank stark von der Zinswende der EZB. Hier dre- hen sich die Vorzeichen gerade. Den Sohn eines in den Westen geflüchte- ten Torwarts der Handball-National- mannschaft der DDR spornt das nur mehr an: Knof will in den Wachstums- modus gehen und das Provisionsge- schäft ankurbeln. Sein Ziel !ür 2027: mindestens elf Prozent Eigenkapital- rendite. Die zwischenzeitlich wieder aufgenommenen Ausschüttungen will Knof weiter steigern. Aktionäre dürf- ten es ihm danken — wie den gesam- ten Wertzuwachs der Aktie von gut 24 Prozent allein 2023. Stephan Bauer Kompetenter Multi-Tasker Manfred Knof bewegt sich seit vielen Jahren sicher auf meh- reren Gebieten: Während der juristischen Promotion betreute er Projekte bei der Unterneh- mensberatung Kienbaum. Knof entschließt sich bald, einen MBA-Studiengang in New York zu absolvieren. In Kalifornien nimmt der Jurist und Wirschafts- wissenschaftler seinen ersten Job an, als Vorstandsassistent beim Versicherer Fireman’s Fund Insurance. Über 20 Jahre arbeitet Knof in der Versicherungsbran- che, zwischenzeitlich treibt er die Restrukturierung der Dresdner Bank voran. Das Privatkunden- geschäft und Sanierungen bleiben seine Domäne bei Allianz und Deutscher Bank. Seit Anfang 2021 leitet Knof die Commerzbank. Die Wahl Die Leser von BÖRSE ONLINE, €uro und €uro am Sonntag sowie eine Jury des Finanzen Verlags haben Manfred Knof zum „Unternehmer des Jahres 2024“ gewählt. Der Sieger 2024 Manfred Knof Vorstandschef Commerzbank AG €uro extra 01 | 24 11 I N E D E M N E S R Ö B / N E Z T N H S U K R A M I : : O O T T O O F F

auch hohe Resultate !ür ihre Anleger erzielt — und diese ruhig schlafen las- sen. Das war 2019 Grund genug, um Dr. Uwe Rathausky und J. Henrik Muh- le erstmals zum „Fondsmanager des Jahres“ zu küren. Value-Event-Ansatz. Der Acatis Value Event Fonds läuft nach wie vor gut, auch wenn er 2022 rund zwölf Prozent verloren hat — so viel wie nie zuvor. Mittlerweile hat er dieses Tief über- wunden und ein neues Allzeithoch er- reicht. Seit September 2022 managen Rathausky und Muhle zudem einen reinen Aktienfonds, den GANÉ Global Equity Fund. Viele Kunden hatten sich das gewünscht, und Rathausky und Muhle waren da!ür gewappnet. Mit dem isolierten Aktienanteil des Aca- tis Value Event Fonds hatten sie den MSCI World Index zuvor um rund vier Prozentpunkte pro Jahr übertroffen — und das in einer Zeit, als der MSCI World kaum schlagbar war. Doch konnten Rathausky und Muhle dies mit dem neuen Fonds auch schaffen? Sie konnten. 2023 legte der GANÉ Glo- bal Equity Fund um knapp 34 Prozent zu und ließ damit fast alle anderen glo- balen Aktienfonds hinter sich, inklu- sive des MSCI World Index. Rathau sky und Muhle stehen damit !ür Konti- nuität und einen gelungenen Neuan- fang. Daher zeichnen BÖRSE ONLINE, €uro und €uro am Sonntag die beiden GANÉ#Gründer Dr. Uwe Rathausky und J. Henrik Muhle ein zweites Mal als „Fondsmanager des Jahres“ aus. „Dies ist !ür uns ein zusätzlicher Ansporn und eine zusätzliche Verant- wortung, !ür unsere Anleger auch zu- künftig eine exzellente Performance zu erzielen“, sagt Rathausky zum er- neuten Gewinn des „Goldenen Bul- len“. „Mit unserer Value-Event-Strate- gie besitzen wir nachweislich das Handwerkszeug, um in jedem Kapital- marktumfeld nervenschonend und langfristig erfolgreich investieren zu können“, ergänzt Muhle und !ügt an: „Unter Value verstehen wir wunder- bare Geschäftsmodelle mit einem gu- ten Management und einer vernünfti- gen Bewertung. Das ist der klassische Buffett-Dreiklang. Dazu kommen drei Event-Kategorien, um die richtige Dy- namik zu besitzen und Marktpreis- risiken zu reduzieren.“ Hinter dem dritten Event stehen zum Beispiel Un- ternehmen, deren Umsätze und Mar- gen stark wachsen. „Da stecken die langfristigen Compounder drin, mit denen wir am meisten verdient und am wenigsten Fehler gemacht haben“, sagt Rathausky. Platz 2: Wer eine kluge Einschätzung zu den Kapitalmärkten hören möch- te, kann bei Dr. Georg von Wallwitz und Dr. Ernst Konrad vom Münchner Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz jederzeit !ündig werden. Ihre Fonds managen sie sowohl mit Vernunft als auch mit Intuition. Dies gilt unter an- derem !ür den ausgewogenen Misch- fonds Phaidros Balanced sowie !ür den defensiven Mischfonds Phaidros Con- servative. Beide Fonds gehören seit über zehn Jahren konstant zum bes- ten Drittel ihrer Vergleichsgruppe. Platz 3: Stefan Böttcher tummelt sich da, wo andere kaum hinsehen. Mit dem Magna New Frontiers investiert der Fondsmanager von Fiera Capital in Aktien aus den Grenzmärkten, wo- zu er etwa Griechenland, Kasachstan und Vietnam zählt. Mit dem Magna MENA wiederum setzt er auf Aktien aus dem Nahen Osten und Nordafri- ka, wobei er Titel aus Saudi-Arabien mit rund 70 Prozent am stärksten ge- wichtet. Böttchers langfristige Bilanz ist eindrucksvoll. Allein mit dem Mag- na MENA hat er in den vergangenen zehn Jahren ein Plus von über 300 Pro- zent erwirtschaftet. Ralf Ferken Die drei unterschiedlichen Boote der GANÉ-Flotte Im Jahr 2019 zeichneten wir Dr. Uwe Rathausky und J. Henrik Muhle für ihre konstant guten Leistungen beim Mischfonds Acatis Value Event Fonds (ISIN: DE 000 A0X 754 1) erstmals als „Fondsmanager des Jahres“ aus. 2024 küren wir das GANÉ-Duo erneut zum „Fondsmanager des Jahres“, da es mit dem mittler- weile acht Milliarden Euro großen Value-Event-Mischfonds nach wie vor reüssiert. Zudem haben beide 2022 den weltweiten Aktienfonds GANÉ Global Equity Fund (DE 000 A3D EBF 5) aufge- legt, der glanzvoll angelaufen ist. Ihr jüngstes Baby ist der 2023 gestartete defensive Mischfonds GANÉ Global Balanced Fund (DE 000 A3E RNP 9). Die Jury Die Jury der Fondsexperten von BÖRSE ONLINE, €uro und €uro am Sonntag vergibt den Titel „Fondsmanager des Jahres“ für herausragenden, langfristigen Anlageerfolg. Der Sieger 2024 Dr. Uwe Rathausky J. Henrik Muhle Gründer und Vorstände, GANÉ AG €uro extra 01 | 24 13 I N E D E M N E S R Ö B / H C S E R G L E X A I : : O O T T O O F F

Ange!ührt wird das Ranking der besten Invesco-Fonds vom Umwelt- und Nachhaltigkeits-Fonds. Mit einem Volumen von 44,05 Millionen Euro (Stand: Ende Januar) investiert der thesaurierende Fonds weltweit in Unternehmen, die im Dow Jones Sus- tainability World Index gelistet sind — ausgenommen Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Rüstung und Waffen. Ziel ist es, langfristiges Kapitalwachstum durch die Wertpapieranlage in Unter- nehmen zu erwirtschaften, die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit und durch die Einhaltung von Nachhaltig- keitskriterien einen Beitrag zum Um- weltschutz leisten. Asien ohne China. Zu den Fonds mit Bestnote zählt auch der überwiegend in Finanzwerte investierte Invesco ASEAN Equity, mit dem Anleger in asi- atische Aktien investieren und dabei auf chinesische Titel verzichten kön- nen. Fondsmanager Wei Liang inves- tiert mit dem Fonds in 22 Aktien, die insbesondere aus Singapur und Indo- nesien stammen, er hält aber auch Ak- tien aus Thailand, den Philippinen und Malaysia. Zu seinen größten Ein- zelwerten gehören unter anderem die Bank Rakyat Indonesia, die DBS Bank aus Singapur sowie der thailändische Immobilienwert Central Pattana. We- gen seiner starken Sektorausrichtung eignet sich der Fonds vor allem als Bei- mischung !ür das Portfolio. Ebenfalls mit Bestnote trug der In- vesco UK Equity zur Gesamtwertung bei, den Martin Walker seit Juni 2008 managt. Er achtet vor allem auf die Be- wertung der Aktien und legt großen Wert darauf, dass die Unternehmen ihre Gewinne in bare Münze bezie- hungsweise Cashflows umwandeln können. Mit diesem Fonds investiert Invesco breit in Aktien der Londoner Börse: Neben bekannten Bluechips wie den hoch gewichteten Öl- und Gas- konzernen BP und Shell zählen auch der Konsumwert Unilever und der Rohstoffhändler Glencore zu den rund 40 Titeln im Portfolio. Platz 2: Der 1929 in den Niederlanden gegründete Assetmanager Robeco ist als starker, globaler Player bekannt. Das Unternehmen mit Sitz in Rotter- dam legt großen Wert auf nachhal tige und verantwortungsbewusste Anla- gen. Mit der Note 1 bewertet sind un- ter anderem die beiden Fonds Robeco Asian Stars Equities und „Robeco In- dian Equities, wobei Ersterer konzen- trierte und uneingeschränkte Investi- tionen in ausgewählte Werte Asiens fokussiert, Letzterer die Anlage in Aktien, die vom Wachstum in Indien pro!itieren. Die Durchschnittsnote der 35 zur Bewertung herangezogenen Robeco-Fonds von 2,91 verschafft Ro- beco den zweiten Platz. Platz 3: Das breit ge!ächerte Angebot von J. P. Morgan Asset Management umfasst eine Vielzahl von Investment- fonds, darunter Aktien-, Renten- und Multi-Asset-Fonds. Von den 66 getes- teten Produkten erhielten elf die Best- note 1. Darunter etwa der JP Morgan Global Select Equity, der durch sein gutes Stockpicking bei Growth- und Value-Aktien und sein Rendite-Risi- ko-Pro!il überzeugt. Eigene Akzente setzen die beiden Fondsmanager, ge- stützt auf die Research-Plattform des Hauses, bei der Auswahl der 70 bis 100 Aktien im Portfolio, indem sie quali- tativ hochwertige Titel mit langfristig steigenden Gewinnen und attraktiver Bewertung kombinieren. Der diesjäh- rige Sieger in der Kategorie „ETF#Haus des Jahres“ (siehe Seite 20) erreichte so in der Kategorie „Fondsgesell- schaft“ erneut einen Platz unter den besten Drei und überzeugt damit be- reits das !ünfte Jahr in Folge mit sehr guten Leistungen. Sonja Funke Vielseitiger Assetmanager für nachhaltige Werte Mit mehr als 8400 Mitarbeitern ist Invesco eine der führenden Investmentgesellschaften. Der 1935 in Atlanta gegründete Asset- manager bietet mit einem ver - walteten Vermögen von 1,6 Billio- nen US-Dollar (Stand: Dezember 2023) eine breite Palette von Anlageprodukten, darunter In- vestmentfonds, Exchange Traded Funds (ETFs) und institutionelle Vermögensverwaltungsdienst- leistungen. Das an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistete Unternehmen legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Innovatio- nen, um die individuellen Anla- gebedürfnisse seiner Kunden in mehr als 25 Ländern zu erfüllen. Der Wettbewerb Anbieter von 30 Fonds und mehr nehmen an diesem Wettbewerb teil. Aus allen Produkten, die mit einer €uro-FondsNote bewer- tet sind, wird der Durchschnitt ermittelt. Die am besten benotete Fonds palette gewinnt. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 15 I N E D E M N E S R Ö B / R Y A M R E T E D I : : O O T T O O F F

stand von DJE eingetreten, seit 2015 ist er hier stellvertretender Vorstands- vorsitzender. Um zu ermitteln, wer den Preis !ür die „Fondsboutique des Jahres“ erhält, zieht der Finanzen Verlag die €uro- FondsNoten heran. Sie messen das Rendite-Risiko-Pro!il von Fonds über die vergangenen vier Jahre. Die No- tenskala reicht dabei von 1 (sehr gut) bis 5 (ungenügend). Bei DJE sind ins- gesamt 19 Fonds in die Wertung ein- gegangen. Die bankenunabhängigen Pullacher erreichten mit ihnen die Durchschnittsnote 2,84 und erklom- men damit den Spitzenplatz im Ran- king !ür den besten kleinen Fonds- anbieter. Top-Fonds aus dem Hause DJE. Unter den gewerteten DJE#Fonds taten sich zum Beispiel der FMM#Fonds und der DJE Zins & Dividende mit jeweils der FondsNote 1 hervor. Der FMM#Fonds war der erste eigene Fonds, den DJE im Jahr 1987 aufgelegt hat. Bis heute wird er von Jens Ehrhardt gemanagt. Seinen Namen hat der Fonds von der hauseigenen FMM#Methode, mit der die Märkte anhand fundamentaler, monetärer und markttechnischer Fak- toren analysiert werden. Die Methode entwickelte Jens Ehrhardt in den 1970-er Jahren. Noch immer bildet sie die Basis der Anlageentscheidungen bei DJE — auf ihrer Grundlage werden die Wertpapiere ausgewählt, in die investiert wird, sowie die Aufteilung des Kapitals in Anlageklassen wie Ak- tien und Anleihen bestimmt. Dabei bleibt die FMM#Methode aber nicht auf der Stelle stehen: Sie werde ständig weiter entwickelt, heißt es bei DJE. Der aktien lastige FMM#Fonds investiert weltweit vor allem in Aktien und An- leihen, in dem Produkt verwaltet DJE gut 500 Millionen Euro. Auch der DJE Zins & Dividende ba- siert auf der FMM#Methode. Den fast 3,7 Milliarden Euro schweren Fonds verantwortet seit seiner Auflage 2011 Ehrhardts Sohn Jan, seit 2019 ist Ste- fan Breintner als Co-Fondsmanager dabei. Der Mischfonds setzt vor allem auf Anleihen, die mindestens 50 Pro- zent Gewicht im Fonds haben, sowie dividendenstarke Aktien. Platz 2: Auf den zweiten Platz schaff- te es BLI — Banque de Luxembourg Investments. Die 16 von €uro bewer- teten BLI#Fonds kamen auf eine Durch- schnittsnote von 2,875. In Sachen Ak- tien investiert BLI konsequent in Qua- litätsunternehmen, die einen erkenn- baren Wettbewerbsvorteil haben und günstig bewertet sind. Neben Aktien investieren die Lu- xemburger in weitere Anlageklassen wie Anleihen. Die am besten benote- ten BL#Fonds in der Auswertung wa- ren der Dachfonds BL Fund Selection 0$50 mit €uro-FondsNote 1 sowie je- weils mit Note 2 der aktienlastige Schwellenländer-Mischfonds BL Emerging Markets und die Renten- fonds BL Global Bond Opportunities und BL Bond Emerging Markets Euro, wobei der Schwerpunkt bei Letzterem auf Schwellenländern liegt. Platz 3: Die Investmenttochter der Lan- desbank Baden-Württemberg, LBBW Asset Management, schaffte es in der Wertung der kleinen Fondsanbieter mit dem dritten Platz ebenfalls aufs Treppchen. Die 25 in die Wertung ein- gegangenen Fonds der Stuttgarter ka- men durchschnittlich auf eine €uro- FondsNote von 3,04. LBBW AM bietet Anlegern etwa globale oder geogra- !isch fokussierte Aktienstrategien, verschiedene Dividendenstrategien sowie Renten-, Misch- oder Rohstoff- fonds. Im Programm be!inden sich auch Fonds zu bestimmten Themen wie etwa Mobilität der Zukunft oder Klima. Julia Pfanner 50 Jahre alt und erfolgreich – DJE Kapital 1974 gründete Jens Ehrhardt die heutige DJE Kapital, deren Vor- standsvorsitzender er ist. 2003 stieg auch Sohn Jan Ehrhardt in die Firma ein, seit 2015 ist er stellvertretender Vorstandsvor- sitzender bei DJE. 2017 starteten die Pullacher die einzeltitelba- sierte digitale Vermögensverwal- tung Solidvest. DJE beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und verwal- tete zum Stand Ende 2023 rund 15,8 Milliarden Euro für private und institutionelle Kunden. Als Basis für Anlageentscheidungen dient die hauseigene FMM-Me- thode. Sie geht auf die Promotion von Jens Ehrhardt zurück. Der Wettbewerb Die „Fondsboutique des Jahres“ wird aus Gesellschaften be- stimmt, die in Deutschland zehn bis 29 Fonds für Privat anleger anbieten, die mindes tens 20 Mil- lionen Euro groß sind. Es gewinnt das Haus mit der besten Durch - schnittsnote aller Produkte mit €uro-FondsNote. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 17 I N E D E M N E S R Ö B / H C S E R G L E X A I : O T O F

Anleger vermehren. Der flexibel in Aktien, kurz laufende Anleihen und Rohstoffe investierende Mischfonds belegt daher den ersten Platz in der Kategorie Fondsinnovation. Value-Investor Huber, der seine ers- te Aktie im Alter von 18 Jahren kaufte, nennt Beispiele, wie ge!ährlich es sein kann, Trends zu folgen, ohne sie kri- tisch zu hinterfragen: „Anfang der 1970er-Jahre waren viele Anleger über- zeugt, dass die seinerzeit ‚Nifty Fifty‘ genannten US"Werte wie Avon Pro- ducts, McDonald’s, Walmart, Schlum- berger und Walt Disney nur steigen können — auch wenn die Bewertun- gen bereits extrem hoch waren.“ Doch 1972 platzte die Blase, viele Werte kor- rigierten um mehr als 50 Prozent. Auch die Euphorie, die der Neue Markt bei Investoren Anfang der 2000er-Jahre auslöste, teilte Huber nicht. „Vor dem Zusammenbruch wurde ich noch wegen meiner Vorbe- halte belächelt. Nach dem Ausverkauf erfuhr ich dagegen viel Wertschät- zung“, erinnert sich Huber. Aktuell verfolgt er den Megatrend künstliche Intelligenz skeptisch. „Die Technologie ist disruptiv. Doch ich vermag nicht zu erkennen, wer die wahren Pro!iteure sind.“ Im Huber Portfolio !inden sich die teuren „glor- reichen Sieben“ jedenfalls nicht. Auch Cannabis-Aktien, Clean-Ener#y-Wer- te sowie Unternehmen, die Produkte gegen Fettleibigkeit vermarkten, fasst Huber nicht an. Der Manager setzt dagegen andere Schwerpunkte. Während viele Inves- toren aktuell ein Engagement im Reich der Mitte als zu riskant beurteilen, sind China-Aktien im Huber Portfolio mit immerhin 4,9 Prozent gewichtet. Die Bewertungen seien günstig, die Regierung in Peking werde nicht umhinkommen, Wirtschaft und Akti- enmarkt zu stimulieren, ist Huber überzeugt. Mit fast sechs Prozent ist Gold im Portfolio am höchsten gewichtet. Der Manager verfolgt mit großer Sorge die in immer neue Dimensionen klettern- de Verschuldung vieler Staaten und den damit einhergehenden Vertrau- ensverlust in die Geldwertstabilität. Das mit dem Aktienmarkt nur wenig korrelierte Edelmetall schütze gegen Kaufkraftverluste, argumentiert Hu- ber. Gold könne das Depot auch in Zei- ten geopolitischer Krisen stabilisieren. Seiner Analyse nach geht die Welt schweren Zeiten entgegen. Kommt es so, dann weiß Huber zu reagieren. Platz 2: Auf Rang 2 schaffte es der als Mischfonds konzipierte, im Dezember 2021 aufgelegte Assenagon Multi As- set Balanced (ISIN: LU 233 972 665 0). Das überaus erfahrene Fondsmanage- ment-Team um Thomas Romig nutzt sehr flexibel ein breites Spektrum an Anlagen, um das eingesetzte Kapital nachhaltig zu vermehren. Dabei wird !ür jede Anlageklasse die beste Um- setzungsvariante angestrebt — ETFs, ETPs, Zielfonds, Derivate oder Einzel- titel. Das Management kann zudem auf steigende oder fallende Notierun- gen in den jeweiligen Anlageklassen setzen. 2023 legte der Fonds zwölf Pro- zent zu. Platz 3: Der Ende 2020 aufgelegte Pic- tet Human (LU 224 792 018 9) legt welt- weit in Aktien von Unternehmen an, deren Produkte und Dienstleistungen Menschen bei ihrer Selbstentfaltung helfen. Das Spektrum reicht von Bil- dung und Gesundheit über Sport und Unterhaltung bis zu Tourismus und IT"Support. ESG"Kriterien spielen !ür die Manager Marien-Baptiste Pouyat und Dominique Lachal bei der Tite- lauswahl eine wesentliche Rolle. Mit nur 33 Werten ist das Portfolio sehr konzentriert. 2023 legte der Fonds 15,5 Prozent zu. Jörg Billina Nur eine Frage der Zeit, bis Value wieder profitiert Manager Peter E. Huber verant- wortet Titelauswahl und Gewich- tung der Anlageklassen im Huber Portfolio (ISIN: LU 060 520 658 9). Dabei nutzt er das Know-how seiner beiden Taunus-Trust-Kolle- gen Norbert Keimling und David Meyer in der Wertpapieranalyse und Kapitalmarktforschung. Huber ist fest davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis Anleger wieder vermehrt in Substanzwerte investieren werden. „Seit September 1925 gab es bislang nur zwei Dekaden, in denen Wachstumstitel besser abschnitten als Value-Aktien.“ Die Jury Die Jury (Fondsexperten der Redaktionen von €uro, BÖRSE ONLINE und €uro am Sonntag) prüfte, welche Fonds in den vergangenen drei Jahren dank ihrer neuartigen Strategien besonders gut performt haben. Ausgezeichnet wird das Produkt, das während dieses Zeitraums am besten ab- geschnitten hat. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 19 I N E D E M N E S R Ö B / R E W H C S R E T E D I : O T O F

rin Europäisches ETF!Marketing) und Beatrix Vogel (Leiterin Marketing & PR "ür Deutschland und Österreich) vertreten: Sie vereinen das Beste aus zwei Welten. Aktive Fonds wollen ih- ren Index übertreffen, schaffen das aber auch wegen der Kosten nicht im- mer. Passive ETFs sind zwar günstig, folgen aber nur einem Index. Aktive ETFs wollen beides: ihren Index über- treffen und die Anleger dabei nur mit niedrigen Kosten belasten. „Wir betrachten den ETF als eine der möglichen Verpackungen "ür ei- ne Investmentstrategie“ erklärt Dur- devic den Ansatz von JPMAM. Die ETF!Hülle böte Vorteile hinsichtlich Transparenz, Handelbarkeit, Liquidi- tät, Gebührenstruktur und "ür man- che Märkte auch steuerliche Aspekte. Für die erfolgreiche Research-En- hanced-Index-(REI-)Strategie gewich- te das ETF!Portfoliomanagement eine Vielzahl von Aktien gegenüber dem jeweiligen Referenzindex leicht über oder unter — je nachdem, wie haus- eigene Research-Experten die Aktien einschätzen. Marginale Abweichung. „Aus der Vogel- perspektive und unter Risikogesichts- punkten sehen die REI!ETFs aus wie ihr jeweiliger Benchmark-Index“, sagt Durdevic. Erst beim Blick auf ein zelne Unternehmen würden die Abweichun- gen deutlich. Die Über- beziehungs- weise Untergewichtungen bei Aktien wie Apple, Microsoft oder Alphabet seien oft marginal und lägen häu"ig nur im Bereich von 0,5 Prozentpunk- ten oder weniger. Auf diese Weise sei die Kompetenz von J.P. Morgan AM "ür Anleger auch in einer kostengüns- tigen ETF!Hülle ver"ügbar. „Wir wol- len dem Anleger die Kompetenz, die wir auf der aktiven Seite "ür eine gu- te Strategie haben, auch im ETF an- bieten und einen Mehrwert bieten“, erklärt Clara Fiedrich. Das Konzept überzeugte die Jury: „Die aktiven ETFs von J.P. Morgan Asset Management können ihren Ver- gleichsindex übertreffen und belasten die Anleger nur mit niedrigen Kosten“, heißt es in deren Begründung. Das An- gebot umfasse eine breite Palette "ür die wichtigsten Anlagekategorien wie globale Aktien, Aktien Europa, USA, und Schwellenländer sowie verschie- dener asiatischer Märkte, Ultra-Short Fixed Income, Anleihen Corporate Bonds, Anleihen High Yield, Anleihen Aggregate, ferner verschiedene nach- haltige Strategien. Das ansprechende ETF!Volumen mit dynamischen Net- to-Mittelzuflüssen sei überzeugend — ebenso wie die wettbewerbs"ähigen Kosten und die Performance: Die größ- ten JP Morgan-ETFs seien bislang er- folgreicher als vergleichbare klassi- sche ETFs. So sei etwa der 5,8 Milliar- den Euro große JPM US REI Equity (ESG) ETF (JREU) seit Auflegung im Herbst 2018 bei nahezu gleicher Vola- tilität erfolgreicher als der iShares Core S & P 500 ETF. Auch der mehr als vier Milliarden Euro umfassende JP Morgan Global REI Equity (ESG) ETF (JREG) war seit Auflegung 2018 bei na- hezu gleicher Volatilität erfolgreicher als der iShares Core MSCI World ETF. Platz 2: Die Silbermedaille in der Ka- tegorie „ETF!Haus des Jahres“ geht in diesem Jahr an Fidelity. Zu den akti- ven ETFs der Briten zählt der Fidelity Sustainable Research Enhanced US Equity ETF mit laufenden Kosten von 0,30 Prozent pro Jahr. Platz 3: Den dritten Platz erreichte Invesco, diesjähriger Sieger in der Ka- tegorie „Fondsgesellschaft des Jahres“ (siehe Seite 14). Das ETF!Portfolio der US!Investmentgesellschaft überzeugt unter anderem mit dem Invesco Quan- titative Strategies ESG Global Equity Multi- Factor ETF. Sonja Funke Weltweit agierender Investment-Spezialist Als Teil des globalen Finanzdienst- leisters JP Morgan Chase & Co verfolgt J.P. Morgan Asset Ma nage- ment mit mehr als 1100 Port fol io- managern, Tradern und Re search- Analysten das Ziel, Kunden beim Aufbau stärkerer Port folios zu unterstützen. Die Angebote für alle Anlageklassen, Regionen und An lagestile basieren auf firmen- eigenem Research, Data Science, globalen Ressourcen und der Ex - per tise lokaler Teams. Seit mehr als 150 Jahren bietet man Invest- mentlösungen für Institutionen, Finanzberater und Privatanleger rund um den Globus an. Verwal- tetes Vermögen: rund 3,1 Billionen US-Dollar. Der Wettbewerb Die Jury (Fondsexperten der Redaktionen von €uro, BÖRSE ONLINE und €uro am Sonntag) bewertet mit aktiven ETFs den wichtigsten Wachstumssektor des ETF-Markts. Beurteilt werden u. a. Breite des Angebots, Perfor- mance und Kosten. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 21 I N E D E M N E S R Ö B / B E I L E S O R D N R E B : O T O F

dem Gewinn des „Goldenen Bullen“ in der Kategorie „Zerti!ikatehaus des Jahres“ sicher nicht. Im Gegenteil: „Wir müssen ständig daran arbeiten, noch besser zu werden. In diesem Jahr steht der Ausbau unserer Investment- produktpalette im Vordergrund.“ Klar — !ür Optionsscheine, Index- zerti!ikate, Faktor- und Hebelproduk- te hat das 20-köp!ige Derivateteam von Morgan Stanley schon etliche Prei- se eingeheimst. Aber bei Anlagepro- dukten und selbst bei Discountern gibt es — trotz mehr als 500 Basiswerten — noch Lücken im Angebot. Für Tietze, der als Executive Director in Frank- furt das deutsche Zerti!ikategeschäft !ür Privatanleger verantwortet, steht fest, dass diese geschlossen werden müssen. Im Hebelbereich sind bei Morgan Stanley immerhin gut 2300 Basiswerte handelbar. Und täglich werden es mehr. Nicht abheben, sondern rangehen. Was !ür die von 8 bis 22 Uhr durchgängig mit hauseigenen Experten besetzte Hotline gilt, setzt sich in anderen Be- reichen fort. Anfragen per E"Mail wer- den — außer in sehr komplexen Son- der!ällen — in aller Regel in !ünf bis zehn Minuten beantwortet. Anleger können sogar Wünsche äußern, wenn mal ein Basiswert fehlt. „Wir screenen ständig den Markt, aber wenn eine An- frage zu einer Aktie kommt, die wir nicht kennen, klären wir sofort mit dem Handel, ob wir Produkte darauf anbieten können“, sagt Tietze. Folge: Morgan Stanley hat die größte Aus- wahl an europäischen und amerika- nischen Nebenwerten aller Emitten- ten. Fazit der Jury: Was man hier nicht !indet, !indet man nirgendwo. Der direkte Kontakt zum Kunden wird auch auf Veranstaltungen ge- sucht. „Wir sind auf allen relevanten Börsentagen präsent“, erklärt Tietze, „außerdem auf unzähligen Broker- Events. Für uns ist es wichtig, die Kun- den zu kennen.“ Nicht nur Anregun- gen hinsichtlich neuer Basiswerte wer- den ernst genommen, auch wenn mit der Preis stellung — gerade im Neben- wertebereich — einmal etwas anschei- nend nicht passen sollte, kann es nie schaden, die Hotline anzurufen und nachzufragen. Laut Tietze „überprü- fen wir sofort jede Quotierung und er- läutern die Preisgestaltung. Wir sind immer bemüht, dass unsere Kunden zufrieden sind.“ Vor Jahresfrist hatte es Morgan Stanley beim Wettbewerb um den „Goldenen Bullen“ mit einem dritten Platz erstmals aufs Siegertreppchen geschafft. Diesmal kam die Jury zu dem Schluss, dass Tietze und sein Team inzwischen den Goldstandard setzen. Ted Pick, den neuen Chef der 1935 in New York gegründeten Bank, wird’s freuen. Platz 2: Vorjahressieger HSBC muss sich diesmal mit Silber begnügen. Die Attribute „modern, fair, schnell und vertrauenswürdig“, die den Düssel- dorfern 2022 und 2023 zum Titel ver- halfen, gelten selbstverständlich wei- terhin. Das erheblich größere Ange- bot an handelbaren Basiswerten gab !ür die Jury jedoch den Ausschlag, in diesem Jahr Morgan Stanley mit dem „Goldenen Bullen“ auszuzeichnen. Platz 3: Das erfolgreiche Börsenspiel „Trader“, der neu eingerichtete Ser- vice-Chat — bevorzugter Kommunika- tionskanal junger Anleger — und das breite Angebot an Produkten !ür Seit- wärtsmärkte hatten das Team der Société Générale zu einem heißen Ti- telanwärter gemacht. Letztlich reich- te es zwar nur !ür Bronze, aber der Rückstand auf Rang 2 und auch auf den ersten Platz ist so knapp, dass sich auch das französische Emissionshaus als Sieger !ühlen darf. Jens Castner Hohe Handelsqualität zu günstigen Kosten Etwa ein Fünftel des weltweiten Wertpapierhandels läuft über die Systeme von Morgan Stanley. Die Qualität des Marketmakings ist daher über jeden Zweifel erhaben. Das zeigt sich auch im deutschen Derivategeschäft, das von einem 20-köpfigen Team in London und Frankfurt gesteuert wird. An der Börse Stuttgart etwa vereint Mor gan Stanley die größte Anzahl an Trades auf sich. Was auch an den niedrigen Gebühren liegt. Für alle Produkte von Morgan Stanley wird kein Bör- senentgelt berechnet, bis zum Ende des ersten Quartals 2024 läuft sogar eine Sonderaktion bei comdirect, bei der Anleger für jeden Kauf von mehr als 1000 Euro über die Börse Stutt- gart einen Euro Gutschrift erhalten. Die Jury Die Jury unter der Federführung von Christian Scheid, verantwortlicher Redakteur des ZertifikateJournals, und Florian Claus, BrightSky Advisors GmbH, besteht vornehm- lich aus Fachjournalisten aus dem Derivatebereich. Bewertet werden in diesem Wettbewerb die Leistungen in den Kategorien Marketmaking, Produkte und Service. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 23 I N E D E M N E S R Ö B / R E T S R E G Y B A G : O T O F

bare „Rabattretter“, der Kunden im Folgejahr trotz maximal einer Scha- denzahlung in die nächstbessere Scha- denfreiheitsklasse einstuft. Eine Besonderheit stellt die Diffe- renzdeckung dar, die es Gewerbekun- den mit bereits vorhandenem Versi- cherungsschutz beim Wechsel zur ARAG ermöglicht, zeitnah vom in- novativen Tarif der ARAG zu pro!itie- ren — !ür bis zu drei Jahre. Innovative Leistungen: Forderungsaus- falldeckung mit Insolvenzschutz bis 1000 Euro (Premium), Wettbewerbs- rechtsschutz bis 5000 Euro (Premi- um), Forderungsmanagement Plus bis 5000 Euro (Premium), Bauherren- Rechtsschutz !ür Streitigkeiten mit Bauantragsbehörden, Architekten, Handwerkern bis 10 000 Euro (Premi- um), bei Abschluss des Spezial-Straf- rechtsschutzes auch Schutz !ür die Verteidigung in Preis- und Ausschrei- bungsverfahren bis 100 000 Euro. Durch einen vorkon!igurierten Schutz !ür Fokusbranchen erhalten Kunden ein auf ihre speziellen Bedürf- nisse zugeschnittenes Absicherungs- paket. Dabei umfasst der Sachinhalts- Schutz bereits einen Grundschutz !ür Feuer, Einbruchdiebstahl, Leitungs- wasser und Sturm. Optional kann der Grundschutz um „Weitere Naturgefah- ren“ oder „Unbenannte Gefahren“ ausgebaut werden. Für kleine Gewer- bebetriebe ist bis zu einer Versiche- rungssumme von 100 000 Euro ein vereinfachtes Sicherungskonzept oh- ne eine Einbruchmeldeanlage vorge- sehen, unabhängig von der Branche. Ein echtes Highlight bildet der neue, zusätzlich wählbare Baustein „Ertragsausfall“, der Unternehmer im Fall einer Betriebsunterbrechung, etwa aufgrund eines Feuerschadens, !inanziell !ür 24 Monate absichert. Zu- sätzlich kann der Kunde !ür bestimm- te elektronische Anlagengruppen ei- ne Elektronikdeckung oder !ür sein zu transportierendes Ladungsgut ei- ne Werkverkehrsdeckung abschlie- ßen. Ein möglicher Ertragsausfall, der etwa aufgrund einer behördlichen An- ordnung wegen Salmonellen entsteht, kann über eine Betriebsschließungs- deckung abgesichert werden. Die ARAG trägt im Rechtsschutz die Kosten !ür die Erstellung einer Unter- nehmerver!ügung. Der Betriebshaft- pflicht-Schutz schließt Personen-, Sach- oder sich daraus ergebende Ver- mögensschäden mit ein. Optional kann der Haftpflichtschutz zum Bei- spiel um Nachbesserungsbegleitschä- den, erweiterte Tätigkeitsschäden oder auch Schäden an den zur Be- handlung übernommenen Tieren er- gänzt werden. Für bestimmte Fokus- branchen wie etwa IT#Dienstleister gibt es auch einen umfassenden Ver- mögensschadenhaftpflichtschutz, der neben gesetzlichen Ansprüchen zu- dem vertragliche Ansprüche absi- chert — zum Beispiel aufgrund von Verzugsschäden. Platz 2: die HUK#Coburg mit ihrem Telematiktarif in der Kfz-Versicherung nach dem Prinzip „Try before you buy“. Bisher war eine Fahraufzeich- nung ohne Kfz-Vertrag und Telema- tik-Sensor im Fahrzeug nicht möglich. Mit der Testversion können potenziel- le Kunden die Vorzüge der Telematik ausprobieren: App auf dem Smart- phone installieren und registrieren. Ein Versicherungsschutz besteht zwar nicht, aber Nutzer können ihre Fahr- ten aufzeichnen und erhalten Feed- back vom Versicherer. Platz 3: der Münchener Verein mit den nachhaltig konzipierten Budgettari- fen in der betrieblichen Krankenver- sicherung „GemeinsamGesund“. Sie entlasten Mitarbeiter bis zur gewähl- ten Budgethöhe. Gregor Dolak Kombipackung für Selbst- ständige und Unternehmer Unternehmen haben in den zahlreichen Weltkrisen, die sie in ihrem Geschäftsbetrieb auf unterschiedliche Art tangieren, genügend Probleme zu bewäl- tigen. Da überzeugt die Jury die umfassende Paketlösung, die Rechtsschutz, Betriebshaftpflicht und Sach-Schaden-Deckung in einem liefert.Über ein umfang- reiches Bausteinsystem können Gewerbetreibende genau die Inhalte herausgreifen, die sie für ihren ganz eigenen Firmenfall benötigen. Die Premium-Erwei- terungsmöglichkeiten umfassen auch hoch spezialisierte Bedürf- nisse. Was die ARAG mit Recht & Heim im Privaten angestoßen hat, führt sie mit Recht & Gewer- be in die Wirtschaftswelt. Die Jury Thomas Adolph, Fachwirt für Finanzberatung und unabhängi- ger Versicherungsmakler, Marco Metzler, Gründer von Metzler Re- search, und die €uro-Redaktion. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 25 I N E D E M N E S R Ö B / R E E B K N A R F : O T O F

gestreute Aktien, ETFs und Fonds sind als Beimischung unerlässlich. Bestnote wird belohnt. Eine der weni- gen Versicherungen, die es Kunden ermöglichen, auch in der Auszah- lungsphase einer Rentenpolice in Ak- tien investiert zu bleiben, ist die WWK. Im €uro-Test hat sie unter allen Anbie- tern die Bestnote erzielt und erhält da- "ür den Goldenen Bullen "ür die „Vor- sorgeinnovation des Jahres“. Der Spa- rer entscheidet zu Rentenbeginn, ob er das gesamte angesparte Kapital oder nur einen Teil davon als Rente beziehen möchte. Er kann maximal die Hälfte des Rentenkapitals weiter in Fonds und ETFs investieren und ge- nießt große Freiheiten bei seinen Ent- scheidungen. So kann er zum Beispiel aus 100 verschiedenen Fonds und ETFs wählen. Eine Besonderheit ist auch der hohe garantierte Rentenfak- tor: Er gibt an, wie viel Rente man pro angespartem Kapital zu Beginn der Auszahlphase erhält. Beträgt das Gut- haben beispielsweise 100 000 Euro und liegt der garantierte Rentenfak- tor bei 25, resultiert daraus eine mo- natliche Rente von mindestens 250 Euro — unabhängig von der späteren Entwicklung der Zinsen oder der Si- tuation des Versicherers. Die WWK bietet zudem eine Digitale Vertrags- verwaltung, und die Police ist mit Bio- Risk-Zusatzversicherungen wie Be- rufsun"ähigkeit, Erwerbsun"ähigkeit oder Grund"ähigkeit kombinierbar. Platz 2: Der zweite Platz geht an die Allianz. Ihr neuer StartUp-Tarif er- möglicht jungen Erwachsenen, die noch über vergleichsweise wenig Ein- kommen ver"ügen, ihre erste eigene Vorsorge. Das Besondere dabei: In den ersten Jahren gibt es eine Startphase mit einem konstanten, niedrigen Bei- trag und optional eine Aufbauphase, in der der Beitrag langsam bis zum Zielbeitrag steigt. Für die "inanzielle Absicherung ist von Anfang an der vol- le Berufsun"ähigkeits- und Dienstun- "ähigkeitsschutz geboten. Flexible An- passungen während Start- und Auf- bauphase sind möglich, auch weitere Anpassungsoptionen wie zum Bei- spiel Zuzahlungen, Entnahmen oder eine Erhöhung des Sparbeitrags beste- hen. Kunden haben zudem die Wahl- möglichkeit aus verschiedenen Vor- sorgekonzepten und Garantieniveaus. Durch die Dreiteilung (Startphase, op- tionaler Aufbauphase und Zielphase) heben sich die StartUp-Tarife der Al- lianz von Angeboten anderen Lebens- versicherer ab. Insbesondere eine op- tional anwählbare Aufbauphase zur langsamen Steigerung des Beitrags bietet so kein anderer Versicherer. Platz 3: Den dritten Rang belegt die LV 1871 mit der Golden BU. Sie richtet sich ebenfalls an junge Leute — in die- sem Fall sogar schon an Schüler ab sechs Jahren. Für den Kunden lohnt sich ein möglichst früher Einstieg in die Berufsun"ähigkeitsversicherung: Er pro"itiert von niedrigen Beiträgen, denn durch das junge Eintrittsalter, die günstige Berufseinstufung und den meist guten Gesundheitszustand sind die Beiträge "ür Schüler beson- ders niedrig. Der Schüler wird in der bei Vertragsabschluss besuchten Schulform, zum Beispiel Grundschü- ler, versichert. Diese günstige Be- rufseinstufung bleibt auch im spä- teren Erwerbsleben garantiert, egal welchem Beruf der Versicherte später einmal nachgeht. Mit der LV Zukunfts- garantie "ür junge Leute kann später der BU$Schutz an die persönliche Lebenssituation angepasst werden. So kann etwa die BU$Rente bei Berufs- eintritt um bis zu 150 Prozent nach Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Hochschulstudiums erhöht werden. Frank Pöpsel Länger besser leben mit der WWK „In Zeiten von Inflation und nied- riger gesetzlicher Rente ist nichts wichtiger als eine lukrative Alters- vorsorge“, ist sich die Jury einig. „Ein Investment am Aktienmarkt auch in der Ruhestandsphase bietet dazu eine ideale Voraus- setzung.“ Im Fokus der WWK Premium Fondsrente 2.0 steht die Erwirtschaftung hoher Renditen durch maximale Partizipation an den Aktienmärkten. Auch in der Rentenphase können die Chan- cen des Kapitalmarkts genutzt werden. Die Produktgeneration wurde 2023 weiter verbessert. Insbesondere wurde die Flexibi- lität ausgeweitet: Zuzahlungen und Erhöhungen sind beinahe unbegrenzt möglich – Entnah- men funktionieren sogar in der Rentenphase. Die Jury Thomas Adolph, Fachwirt für Finanzberatung und unabhängi- ger Versicherungsmakler, Marco Metzler, Gründer von Metzler Re- search, und die €uro-Redaktion. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 27 I N E D E M N E S R Ö B / R Y A M R E T E D I : O T O F

Kundschaft mit hohen Ansprüchen. Erneut, bereits zum 14. Mal in Folge, hat €uro das Münchner Institut "ür Vermögensaufbau (IVA) beauftragt herauszu"inden, wer vermögenden Privatkunden ein attraktives und um- fassendes Leistungspaket bietet. Da- bei entschieden sich €uro und das IVA anders als in den Vorjahren "ür ein Format ohne Testkunden. Das Institut "ür Vermögensauf bau hat "ür den Test 15 Banken und Vermögensver- walter angeschrieben und direkt um einen Anlagevorschlag gebeten. Die Musterkundin ist 52 Jahre alt, hat 500 000 Euro geerbt und plant diese in einer Vermögensverwaltung anzu- legen. Sie hat ein ausgewogenes Risi- kopro"il und zeigt aufgrund der Green- washing-Diskussion eine gewisse Skepsis gegenüber nachhaltigen Geld- anlagen. Die Banken und Vermögens- verwalter sollten dem IVA die Unter- lagen übermitteln, die sie einer sol- chen Kundin nach dem Zweitgespräch überreichen würden. Diese Anlagevorschläge hat das IVA in einem umfassenden und bereits seit fast eineinhalb Jahrzehnten be- währten Verfahren unter sechs Di- mensionen bewertet — von Interak tion und Ganzheitlichkeit über Kosten und Transparenz bis hin zur Risikoauf- klärung sowie Portfoliostruktur. Der Gesamteindruck des Portfolios mit 30 Prozent sowie die Kosten mit 20 Prozent hatten dabei das höchste Ge- wicht. Beim Anlagevorschlag des VZ VermögensZentrums lobt das IVA die gelungene Kombination von Einzel- aktien und ETFs, überdies werde Fak- torinvesting genutzt. Auch sei der Ren- tenanteil gut diversi"iziert. Zudem überzeugte das VZ Vermö- gensZentrum mit einer fairen Vermö- gensverwaltungs-Gebühr und niedri- gen Produktkosten. Das deckt sich mit dem Anspruch des Gewinners des „Goldenen Bullen“, den CEO Michael Huber so formuliert: „Das VZ Vermö- gensZentrum steht "ür eine transpa- rente Anlagestrategie, "ür eine kos- tengünstige und unabhängige Umset- zung und "ür die persönliche Beglei- tung — nicht nur beim Depot, sondern in allen Fragen zur Finanz- und Nach- lassplanung.“ Auch beim Thema Ganz- heitlichkeit konnte der Testsieger punkten. Platz 2: Die Privatbank Merck Finck steht zum zweiten Mal binnen drei Jah- ren auf dem Siegertreppchen, 2022 hatte sie Rang 3 erreicht. Beim Anla- gevorschlag hebt das Institut "ür Ver- mögensaufbau das hohe Gewicht di- videndenorientierter Titel hervor. Fer- ner sei der Rentenanteil gut diversi"i- ziert. Die Bank nutze „die attraktiven Anleihen aus Schwellenländern und Hochzinsanleihen als Renditemotor neben den Aktien“, unterstreichen die Prüfer. Nicht zuletzt stach Merck Finck beim Thema Ganzheitlichkeit positiv hervor. Die Informationen über die Marktlage, den Anlagevorschlag und die Bank selbst wurden als besonders gut beurteilt. Platz 3: Wie die beiden anderen Top- Anbieter überzeugt der diesjährige Dritte HRK LUNIS mit der Konstanz starker Leistungen (2023: Platz 2; 2020: Rang 3). Der Anlagevorschlag sei noch transparenter und informa- tiver als bei anderen Anbietern, be- tont das IVA. Beispielsweise wurde erläutert, welche Zielrendite die Kun- din erwarten kann und warum. Um diese Rendite zu erreichen, setzt HRK LUNIS (HRK und LUNIS fusionierten 2023) fast ausschließlich auf Einzel- titel — auch mit Aktienideen, die man bei anderen Vermögensverwaltern nicht so häu"ig sehe, analysiert das Institut "ür Vermögensaufbau. Bei der Interaktion sei HRK LUNIS vorbildlich gewesen. Frank Mertgen Schweizerisch-deutsches Know-how 1993 gegründet, ist die Schweizer VZ Holding seit 2007 börsen- notiert. In Deutschland ist das VZ VermögensZentrum seit dem Jahr 2000 aktiv und berät zu Geldanlagen, Altersvorsorge, Ru- hestands- und Nachlassplanung. Das VZ VermögensZentrum gibt keine eigenen Produkte heraus und arbeitet unabhängig von Ban- ken und Versicherungen. Neben dem Stammsitz München hat das VZ VermögensZentrum Nieder- lassungen in Düsseldorf, Frankfurt am Main, Nürnberg und Lörrach. Die gesamten Assets under Management der VZ Holding sind von Ende 2017 bis Mitte 2023 von rund 23 Milliarden auf gut 42,5 Milliarden Franken gestiegen. Der Test Das Magazin €uro führt zusam - men mit dem Institut für Ver- mögensaufbau einen jähr lichen Private-Banking-Test durch. Der Sieger dieses Contests erhält den Titel „Vermögensverwaltung des Jahres“. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 29 I N E D E M N E S R Ö B / H C S E R G L E X A I : O T O F

ren tätigen Vermögensverwalter also nicht auf die Sprünge geholfen. Den Grundstein !ür Schäfers Er- folgsstrategie legte kein Geringerer als Nobelpreisträger Harry Markowitz. Mit seinem Originalaufsatz „Portfolio Selection“ (1952) begründete er die moderne Portfoliotheorie. Dieser Auf- satz bildete die Grundlage !ür sein le- gendäres Buch „Ef!icient Diversi!ica- tion“ (1959), das Schäfer jedem inter- essierten Anleger ans Herz legt. Dar- in beschreibt Markowitz, dass sich durch Diversi!ikation in verschiedene Anlageklassen die Risiken eines Port- folios deutlich reduzieren lassen. Markowitz als Erfolgsgarant. „Wir strukturieren unsere Kundendepots seit 23 Jahren nach der Portfoliotheo- rie von Harry Markowitz. Damit sind wir bisher immer gut gefahren“, sagt Schäfer. Um das Team der QBS Invest !it !ür die Saison 2024 zu machen, !üt- terte Schäfer Anfang 2023 wieder sei- nen Computer mit einer Vorauswahl von einigen 100 Fonds, die er anhand der FondsNote auswählte. Überra- schendes Ergebnis: „Der Technologie- sektor ist nach wie vor prominent vertreten, und erstmals ist sogar ein Geldmarktfonds dabei“, wundert sich Schäfer. Er vermutet, dass das Modell wegen der nach wie vor steilen Zins- kurve auf Geldmarktfonds setzt. Hätte er beim Markowitz-Optimie- rer nicht die Spielregeln der 1. Fonds- liga !ür die Mannschaftsaufstellung angewendet, wäre das Ergebnis laut Schäfer ein 100"Prozent-Technologie- Portfolio gewesen. Er hätte eher er- wartet, dass abgehängte Fondskatego- rien wie Small Caps oder Value-Fonds wieder in den Fokus rücken. Doch die müssen erst einmal auf der Ersatzbank Platz nehmen, denn Schäfer vertraut stets auf das Ergebnis des emotionslo- sen Markowitz-Optimierers. Ausnah- me: Der QBS"Geschäfts!ührer hat im- mer eine Goldbeimischung im Fonds. Bei der Fondsmeisterschaft setzt er immer auf den DWS Gold Plus Fonds. „Unseren Mandanten empfehlen wir, auch physisch in Goldmünzen und -barren sowie in Silber, Platin und Palladium zu investieren. Der Anteil sollte zwischen !ünf und 15 Prozent liegen. Diese Größenordnung hat sich als strategische Absicherung be- währt“, erklärt Schäfer. Aber auch der Goldfonds hatte mit 15,7 Prozent ei- nen kleinen Anteil an der QBS"Sieger- performance. „Das gute Börsenjahr 2023 hat auch die Stimmung unserer Kunden nach dem Verlustjahr 2022 deutlich aufgehellt“, sagt Schäfer, der sich seit jeher der Honorarberatung verschrieben hat. So kann er seine Kunden völlig unabhängig beraten. „Das ist bei den klassischen Banken leider nur selten der Fall. Deshalb ge- winnen wir vor allem durch Mundpro- paganda immer wieder neue Kunden“, so Schäfer. Auch die Ausdünnung der Bank- !ilialen in der Fläche kommt Vermö- gensverwaltern wie QBS Invest ent- gegen. „Bei uns gibt es im Gegensatz zu vielen Banken keinen ständigen Be- raterwechsel, sondern wir begleiten unsere Mandanten ein Leben lang“, betont Schäfer. Platz 2: Silber geht an die Value Ex- perts Vermögensverwaltung VALEXX AG aus dem west!älischen Beckum. Sie ist seit 2017 in der ersten Fonds liga dabei. Die VALEXX AG gehört zu den größten unabhängigen Vermögens- verwaltern in Deutschland. Platz 3: Den Bronzerang sicherte sich das ALPS Family Of!ice aus Diet- mannsried im Allgäu. Vermögensver- waltung mit Weitblick lautet das Mot- to. Die Allgäuer beraten vor allem Un- ternehmer, Stiftungen und vermögen- de Privatpersonen. Jörn Kränicke Investieren ohne Emotionen Seit fast 30 Jahren verwaltet Mi- chael G. Schäfer Fondsdepots. Der Schwerpunkt der 1998 gegründe- ten QBS Invest liegt auf Vermö- gensverwaltungsmandaten sowohl für Privatkunden als auch für insti- tutionelle Anleger wie Stiftungen. Zusammen mit der Schwesterge- sellschaft QBS Klimtax, die sich auf Steuerberatung und Wirtschafts- prüfung spezialisiert hat, ist dank Honorarberatung eine ganzheit- liche Betreuung der Mandanten ge- währleistet. Die Fondsauswahl der Gelsenkirchener erfolgt systema- tisch und emotionslos auf Basis der besten auf dem Markt verfügbaren Fonds und ETFs. Die Kundende- pots werden dabei auf Basis von verschiedenen wissenschaftlichen Ansätzen strukturiert. Ab einem Anlagevolumen von 50 000 Euro sind Kunden bei der QBS Invest willkommen. Der Wettbewerb 22 von TiAM FundResearch 14-Daily ausgewählte Vermögensverwalter stellen ein ausgewogenes Depot aus elf Fonds zusammen. Der Port- foliomix, der am Jahresende den höchsten Wert hat, gewinnt. Der Sieger 2024 Michael G. Schäfer Geschäftsführer QBS Invest €uro extra 01 | 24 31 I N E D E M N E S R Ö B / R E E B K N A R F : O T O F

Nur sein Chef Peter Hoppe war im Jahr 2017 mit 99,32 Punkten noch minimal besser, als er den €uro-Wettbewerb gewann und seinen Titel aus dem Jahr 2016 verteidigen konnte. Zuvor schon hatte Gerd Petermann im Jahr 2012 erstmals den Finanzberater-Titel "ür die HOPPE VermögensBetreuung ge- wonnen. Mit Bitcoin-Strategie. Der jüngste €uro-Wettbewerb begann am 1. Juni 2023 und endete am 1. Dezember 2023. Dort verfolgte Linke mit seinem Depot eine Strategie, zu der er seinen Mandanten jedoch nicht raten würde. Mit zwei ETFs "ür Blockchain- Aktien spekulierte er ab Juni zunächst auf die Ein"ührung eines Bitcoin- ETFs in den USA, was einige Monate später im Ja- nuar 2024 auch geschah. Die Kurse seiner Bitcoin-ETFs schossen damals aber schon in die Höhe, sodass er schließlich hohe Gewinne mitnehmen konnte und diese ab Juli in schwan- kungsarme Geldmarkt- und Floater- Fonds umschichten konnte. Letztere halten keine Anleihen mit festen, son- dern mit flexiblen Zinskupons, was ih- re Kursschwankungen minimiert. Auf diese Weise konnte Linke seinen ho- hen Vorsprung in der Depotwertung sicher ins Ziel bringen und Platz 1 in dieser Wertung belegen. Um bei der Depotwertung weit vorn zu stehen, benötigen die Teilneh- mer allerdings auch etwas Glück. Bei den thematisch breit ge"ächerten Fra- gen in der Wissenswertung können sie dagegen zielgenauer eine Top-Platzie- rung anstreben — vor allem, wenn sie sich laufend fortbilden. Bernd Linke hat im Lauf der Zeit unter anderem Fortbildungen zum Quali"ied Portfo- lio Manager, zum Certi"ied Estate Plan- ner sowie zum Stiftungsmanager ab- solviert. Und damit ist die Liste längst nicht vollständig. Bei seinen Kollegen in der HOPPE VermögensBetreuung ist dies ähnlich. Was dadurch möglich wird, zeigt sich beim jüngsten €uro- Contest. In der Wissenswertung errei- chen alle vier HOPPE#Teilnehmer ei- nen Top-Ten-Platz. Christian Niemei- er, Bernd Linke und Rolf Blumer neh- men die ersten drei Plätze ein, Gerd Petermann den achten Rang. Ange- sichts der harten Konkurrenz durch viele andere Teilnehmer ist dies höchst respektabel. Platz 2: Im Jahr zuvor hatte Sascha Abel den Titel als „Finanzberater des Jahres“ errungen und bestätigt dies- mal mit Platz 2 auf dem Podium seine Leistung aus dem Vorjahr. Abel arbei- tet seit dem Jahr 2005 als Wertpapier- betreuer bei der TOP Vermögensver- waltung AG in Itzehoe und reüssiert beim €uro-Wettbewerb diesmal er- neut in der Depotwertung. Als Mit- streiter des Itzehoer Aktien Club un- terstützt Abel die langfristige Anlage in Aktien. „Wer Angst vor Inflation hat, muss in Aktien investieren“, so sein Credo. Denn mit der Inflation würden auch nominale Umsätze und Gewinne der Unternehmen steigen. Platz 3: Mitja Ganz erreicht nach dem zweiten Platz 2023 nunmehr den drit- ten Platz, was seine beständig guten Leistungen untermauert. Ganz arbei- tet "ür das MLP#Beratungszentrum in Hof und setzte in der Depotwertung auf Geldmarktfonds und Offene Im- mobilienfonds, um die Schwankun- gen des Depots zu minimieren. In der Wissenswertung belegt der promo- vierte Betriebswirt den dritten Platz und zählt damit wiederholt zu den besten Teilnehmern. Das überrascht nicht. Ganz ist an der MLP School of Financial Education (MLP SoFE) selbst als Dozent in der Finanzbildung tätig, etwa zum Thema „Ruhestandspla- nung auf Honorarbasis“ oder „Unter- nehmerberatung“. Ralf Ferken Rang, Teilnehmer, Firma Punkte: Depot | Wissen | Gesamt* 1 Bernd Linke, HOPPE VermögensBetreuung 50,00 | 49,08 | 99,08 2 Sascha Abel, TOP Vermögensverwaltung 38,85 | 46,01 | 84,86 3 Mitja Ganz, MLP Finanzberatung 32,13 | 48,16 | 80,28 4 Florian Nethe, FiNUM.Finanzhaus 34,08 | 46,01 | 80,09 5 Alexander Rabe, Rabe Investmentberat. 33,77 | 44,79 | 78,55 6 Christian Niemeier, HOPPE VermögensB. 28,41 | 50,00 | 78,40 7 Tobias Stamm, Stamm Finanz 33,36 | 43,87 | 77,22 8 Boris Bochnig, BB & V Investment Consult. 29,29 | 47,55 | 76,83 9 Sebastian Rittershofer, EFD Euro. Finanz. 27,29 | 47,86 | 75,14 10 Jonas Holzäpfel, EFD Euro. Finanz. 26,73 | 47,86 | 74,58 Der Wettbewerb Das Magazin €uro prämiert mit Jupiter Asset Management, Fonds Finanz, Going Public und der Mountain-View Data GmbH den Berater, der nach sechs Monaten die Konkurrenz im Depot- und Wissenstest übertri"t. Der Sieger 2024 Bernd Linke Geschäftsführer HOPPE VermögensBetreuung €uro extra 01 | 24 33 I N E D E M N E S R Ö B / Z T R O M N R T A C I I : O T O F I A T A D - W E V - N A T N U O M I : E L L E U Q ; I H C L G Ö M N E Z N E R E F F D S G N U D N U R I ; , 0 0 0 0 1 : L H A Z T K N U P E R A B H C E R R E L A M X A M * ; I I 3 2 0 2 . 2 1 . 1 3 : G A T H C T S I : E L L E B A T

Quirion — übrigens zum zweiten Mal nach 2022. Um den Sieger zu ermit- teln, hat die €uro-Redaktion bei den Experten von SWI Finance einen Test mit vier Bereichen in Auftrag gege- ben, um die erfolgreichsten Anbieter herauszu"iltern. Aufwendiger Test. So ermittelte das SWI die Performance "ür ein, zwei und drei Jahre, etwa Wertsteigerung, Vo- latilität und maximaler Drawdown (Gewichtung: 50 Prozent). Auf den Prüfstand kamen auch die Kosten "ür Einmalanlagen von 1000, 20 000 und 100 000 Euro sowie monatliche Spar- pläne in Höhe von 50, 200 und 1000 Euro (Gewichtung 30 Prozent). Die In- dividualisierbarkeit wurde mit zehn Prozent gewichtet mit Kriterien wie Anzahl an Portfolios, Mindestanlage- summen, Anzahl der Risikoklassen. Für die Nutzerfreundlichkeit stand et- wa die intuitive Bedienbarkeit der An- tragsstrecke (Gewicht zehn Prozent). Quirion als Robo-Advisor der Qui- rin Privatbank bot die beste Gesamt- leistung . In der Performance liegt der Sieger nur knapp hinter Zeedin und Minveo. „Zudem kommt der Robo-Ad- visor im Bereich Kosten auf den ers- ten Rang“, lobt SWI Finance. Quirion bietet zehn klassische Portfolio-Stra- tegien an, bei denen der Aktienanteil in Schritten von je zehn Prozentpunk- ten ansteigt. Anleger können in die Strategien ohne Mindestbetrag und bei regelmä- ßigen Sparplänen ab 25 Euro inves- tieren. „Der Robo-Advisor bietet sich durch seine Transparenz und die ge- ringen Mindestbeträge auch "ür Ein- steiger an“, urteilt das SWI. Als Fir- menziel nennt Quirion „Rendite "ür alle“ — „das ist unsere Mission und nicht bloß eine Floskel“, betont CEO Martin Daut. „Mithilfe digitaler Tech- nologie, günstiger ETFs und einer wis- senschaftlich fundierten, prognose- freien Anlagestrategie haben wir Schritt "ür Schritt Hürden abgebaut, die vielen den Zugang zu einer profes- sionellen Vermögensverwaltung zu- vor erschwert haben.“ Übrigens — Martin Daut hat schon eine Vorstellung davon, wie sich KI einsetzen lassen könnte: „Auf jeden Fall nicht im Anlageprozess. Denn auch eine KI wird die Kurse von mor- gen nicht vorhersagen können. Aber: Stellen Sie sich vor, das Onboarding könnte über einen Chat laufen, bei dem man auf Knopfdruck die Sprache wechseln kann. Oder mündlich statt schriftlich, über eine Unterhaltung. Das würde den Prozess vielen erleich- tern. Hier sehe ich eine Menge Mög- lichkeiten, Hürden abzubauen — etwa "ür Menschen mit Behinderungen.“ Platz 2: Zeedin ist die digitale Vermö- gensverwaltung der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe: persönliche Bera- tung, Experten, die sich aktiv nach den Vorgaben der Kunden um deren Vermögen kümmern, und volle Flexi- bilität — und das ab 25 000 Euro. Im Test überzeugt Zeedin besonders mit der besten Performance und einer hervorragenden Individualisierbar- keit. „Mit Zeedin bieten wir unseren Kunden digitale Anlagemöglichkeiten sowie persönliche Beratung und Ser- vice. Das unterscheidet uns deutlich von anderen digitalen Anbietern“, sagt Zeedin-Che"in Kerstin Jungmann. Platz 3: Growney ist einer der größten deutschen Robo-Advisors, verwaltet Geld "ür Privat- wie Firmenkunden und vermittelt Tages- sowie Festgel- der. Im Test punktete der 2014 gegrün- dete digitale Vermögensverwalter ge- rade bei den hoch gewichteten Krite- rien Kosten und Performance. Grow- ney entwickelt derzeit neue Strategien, die das gestiegene Zinsniveau stärker berücksichtigen. Frank Mertgen Weltportfolio und begehrte Sparpläne Kern des Angebots von Quirion ist ein globales Portfolio, mit dem Anleger in ein Depot aus über 8000 Einzelwerten investieren. Die Anpassung an das persönli- che Chance-Risiko-Profil erfolgt durch die Beimischung von An- leihen. 2017 überschritt Quirion beim verwalteten Vermögen die Schwelle von 100 Millionen Euro. Im Oktober 2020 waren es mehr als 500 Millionen, 2021 mehr als eine Milliarde, und heute sind es über zwei Milliarden Euro für über 75 000 Kunden. Deutlich mehr als die Hälfte der Kunden hat mindestens einen Sparplan. Der Wettbewerb „Robo-Advisor des Jahres“ wird der digitale Vermögensmanager, der in einem gesonderten Test die beste Leistung zeigt. Unser Partner SWI Finance prüft hier- bei die Performance sowie die Kosten und untersucht, wie nutzerfreundlich das Angebot ist und wie gut es sich individua- lisieren lässt. Der Sieger 2024 €uro extra 01 | 24 35 I N E D E M N E S R Ö B / G N R E U H C S R E N R E W I : : O O T T O O F F