tilität des Depots, die natürlich möglichst gering sein soll. Unter diesem Aspekt landeten dann doch wieder Anleihen in einigen Depots, gern auch als Bestandteil von Mischfonds. Etwa bei Victor Kahl aus Hannover. „Ich bin kein Freund schneller Trades, sondern setze auf die Buy-and-Hold-Stra- tegie“, meinte der selbstständige Finanzberater und Versi- cherungsmakler. Damit agierte er wie bei seinen Kunden, allerdings war beim Wettbewerb die Aktienquote auf 70 Pro- zent beschränkt. Kaufen, halten und die Volatilität beschränken, so hielt es auch Tobias Strack von der Targobank in Er- langen, der in der Vergangenheit stets unter den besten 50 oder 100 Teilneh- mern gelandet ist. Diesmal schaffte er es am Ende sogar auf Platz 10 — mit nur wenigen vergleichsweise defensiven In- vestments: drei vermögensverwalten- den Fonds, einem Offenen Immobilien- fonds und einem Geldmarktfonds in norwegischer Krone. Einen anderen Weg ging Heinz Rippber- ger von der Volksbank Mainz. Der brei- te Aktienmarkt hatte sich ‘ür seinen Ge- schmack bereits zu stark erholt. So setz- te er auf Indexprodukte ‘ür Gold und Silber sowie auf brasilianische Aktien, deren Kurse noch zurückgeblieben waren. „Zwischenzeitlich habe ich dort Gewinne mitgenommen“, erklärt er. Die investierte er in schwankungsarme Fonds ‘ür Wohnimmobilien, um das Depot zu stabilisieren. »Anleger müssen ihr Erspartes härter für sich arbeiten lassen als bisher. Eine individuelle Beratung ist für viele Anleger heute unverzichtbar, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen.« Dominik Issler, Head of Germany and Austria bei Jupiter Asset Management Der Wettkampf Finanzberater des Jahres 2021 | 5 dem die Teilnehmer ihre Depots überwachen und mit dem integrierten Optimierer umstrukturieren können. Schon zur Halbzeit hatte sich der spätere Sieger von den Verfolgern abgesetzt. Ronald Krengel aus Potsdam holte den Goldenen Bullen erstmals nach Brandenburg. Das Erfolgs- rezept des promovierten Steuerfachmanns, der Vertriebs- partner des Maklerpools Fonds Finanz ist: Silber. Beim Weißmetall erkannte Krengel deutlich größeres Potenzial als bei Gold. In der Tat schoss der Preis ‘örmlich nach oben, bis der selbststän- dige Finanzberater im August Gewinne mitnahm und sich auf die Volatilität kon- zentrierte. Aus den ‘iktiven 100 000 Eu- ro Startkapital macht er binnen sechs Monaten 134 000 Euro bei vertretbarer Schwankungsbreite von 14,6 Prozent. Mit zwei anderen großen Trends plat- zierte sich Ilona Schneider aus Greiz in Thüringen, die als Selbstständige mit der ProLucra GmbH von Vorjahressieger Jür- gen Hager zusammenarbeitet, nur ganz knapp dahinter auf dem zweiten Platz: mit dem Nachhaltigkeitsfonds Green Bene‘it Global Impact von Hansainvest und einem Fonds ‘ür Pro‘iteure des On- linehandels, dem Global Online Retail — ebenfalls von Hansainvest. Beiden Be- reichen vertraut sie auch ‘ür die Zukunft. Für ihre Kunden allerdings streut sie deutlich breiter. Ein Grundsatz, der ‘ür etliche Teilnehmer gilt. Um Performance allein geht es beim „Fi- nanzberater des Jahres“ beileibe nicht, sie macht 50 Prozent des Endergebnis- ses aus. Die andere Hälfte besteht aus einem Wissenstest, der teils unter gro- ßem Zeitdruck durch zwei Stegreif-Tests abgeliefert werden muss. Die GOING PUBLIC Akademie ‘ür Finanzberatung in Berlin erstellte da‘ür die Fragebögen zu den Bereichen Finanzmathematik, Kapitalanlage, Recht, Steuern und Ver- sicherungen. Deutlich breiter gestreut war das Portfolio von Helmut Kaiser aus Apol- da: Insgesamt 42 Fonds und zwei ETFs hielt er. „Eine breite Streuung war mir schon immer wichtig.“ Und er stellt dabei besondere Anfor- derungen nicht nur an seine Investments, sondern auch an sich selbst: „Zuerst muss ich selbst investiert sein, bevor ich es den Kunden empfehle.“ Bei der Fülle an Möglichkeiten kamen die Hilfsmittel ‘ür den Wettbewerb, geliefert von den Partnern des €uro-Magazins, gerade recht. Das professionelle Informationstool TiAM Fund- Research (www.fundresearch.de) von €uro Advisor Service liefert eine ef‘iziente Beurteilung der Kapitalmärkte mit Fokus auf Investmentfonds. Eine nahezu unerschöpfliche Wissensquelle zu 40 000 Fonds ist Mountain-View Data. Die Österreicher beliefern vor allem institutionelle Investoren und Banken mit topaktuellen und belastbaren Daten. Und ‘ür den zeitgemäßen Umgang mit Depots und Kunden sorgt das Advisor’s Studio von Fonds Finanz Maklerservice, mit Hier landeten vier Vertreter der Hoppe Vermögensbetreu- ung aus Menden im Sauerland ganz vorn, ange‘ührt von Bernd Linke und Christian Niemeier. Stetige Weiterbildung steht bei der Hoppe-Gruppe ganz oben im Pflichtenheft — und sie lohnt sich ganz offensichtlich, landen ihre Berater beim „Finanzberater des Jahres“ — neben drei Titeln in der Vergangenheit — schon traditionell auch in dieser Kategorie auf den vorderen Plätzen. In der Gesamtwertung reihten sich die beiden dank guter Performance auch im Depot-Wettbe- werb auf dem dritten und vierten Rang ein. Und beim nächs- ten Mal treten sie natürlich wieder an. M A R E T P U J : I D L B I